In Nordrhein-Westfalen mehren sich die Bußgeldverfahren wegen Schulschwänzens. Allein im Regierungsbezirk Arnsberg wuchs die Anzahl seit 2016 von 2.194 auf 2.841 im vergangenen Jahr, wie die Behörde dem Evangelischen Pressedienst (epd) am 21. Februar mitteilte. In 2018 wurden in der Region 480 Bußgelder gegen "Ferienverlängerer" verhängt - also Eltern, die ihre Kinder an den Tagen vor oder nach den Schulferien eigenmächtig vom Unterricht befreien. Der Regierungsbezirk deckt mit den fünf Großstädten Bochum, Dortmund, Hagen, Hamm und Herne einen wesentlichen Teil des dicht besiedelten Ruhrgebiets ab.

Insgesamt rund 8.000 Bußgeldverfahren 2018

Zuerst hatte die in Essen erscheinende "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" (WAZ, 21. Februar) berichtet, dass Arnsberg im Kalenderjahr 2018 die meisten Schulpflichtverletzungen geahndet hatte. Demnach wurden im vergangenen Jahr in den fünf Bezirksregierungen in Nordrhein-Westfalen insgesamt rund 8.000 Bußgeldverfahren wegen Schulschwänzens verhängt. Davon knapp über 1.400 im Regierungsbezirk Köln (2017: 1.230), wie dessen Pressestelle am 25. Februar bekanntgab.

Auch der Regierungsbezirk Düsseldorf hat in den vergangenen Jahren einen deutlichen Anstieg verzeichnet. Während 2014 noch 1.344 Bußgeldverfahren wegen Verletzung der Schulpflicht eingeleitet wurden, waren es im vergangenen Jahr 2.300, wie aus einer Statistik der Behörde hervorgeht, die dem epd vorliegt.

Im eher ländlich geprägten Regierungsbezirk Münster gab es im vergangenen Jahr 1.027 Fälle von Schulpflichtverletzungen. Davon wurden etwa 800 mit einem Bußgeld entweder gegen Schüler selbst oder auch gegen die Erziehungsberechtigten geahndet, wie eine Sprecherin der Behörde dem epd sagte. Für den Regierungsbezirk Detmold liegen aktuelle Zahlen erst nach den Osterferien Ende April vor. Im Jahr 2017 gab es laut Pressestelle in der Region 743 Bußgeldbescheide wegen Schulschwänzens, 2016 waren es 675, wie es hieß.

Unter dem Motto "Fridays for Future" demonstrieren Schülerinnen und Schüler seit Wochen immer freitags für den Klimaschutz und schwänzen dafür in der Regel den Unterricht. In NRW drohen ihnen dafür Strafen. Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hatte am Mittwoch im Düsseldorfer Landtag erneut auf die Einhaltung der Schulpflicht gepocht. Bei Verstoß dagegen kann ein Bußgeld von bis zu 1.000 Euro drohen. 18-jährige Schüler unterliegen nicht mehr der Schulpflicht.