Der Präsident des saarländischen Verfassungsgerichtshofs, Roland Rixecker, ist erster Antisemitismusbeauftragter im Saarland. Der Landtag wählte ihn am 16. Januar in Saarbrücken einstimmig. Das Gesetz zur Bestellung eines Beauftragten für jüdisches Leben im Saarland und gegen Antisemitismus war am 21. Dezember in Kraft getreten.

Der Landtag wählt den ehrenamtlichen Beauftragten jeweils für die Dauer einer Legislaturperiode. Rixecker ist in seiner Funktion unabhängig und nicht an Weisungen gebunden. Zudem erhält er eine Geschäftsstelle beim Landtag und kann sich der zuständigen Stellen der Landesregierung bedienen.

Die evangelischen Kirchen im Saarland hatten im vergangenen Februar erstmals einen Antisemitismusbeauftragten gefordert. Hierzu hatte sich der Beauftragte der Evangelischen Kirchen im Saarland, Oberkirchenrat Frank-Matthias Hofmann, an die Regierungsfraktionen CDU und SPD gewandt. Hofmann hatte die Entscheidung für Rixecker bereits im November als "ausgesprochen glückliche Wahl" bezeichnet. Denn dieser sei seit längerem unter anderem an den Themen Erinnerungsarbeit sowie an der Beziehung zwischen Christen und Juden interessiert.