Der evangelische Kirchenkreis Aachen beschreitet neue Wege, um die Menschen zu erreichen. Superintendent Hans-Peter Bruckhoff stellte am 16. Januar vier innovative Projekte vor. Neben der Jungen Kirche "Juki" gehören dazu die neu gebaute Genezareth-Kirche der Gemeinde Aachen, die Lydia-Gemeinde in Herzogenrath und die Kulturkirche Gemünd.

In der "Juki" in der ehemaligen Aachener Dreifaltigkeitskirche haben seit September 2018 fünf Jugendliche ab 16 Jahren das Sagen und bilden das Leitungsteam. Mit jungen Angeboten wie Poetry Slam oder Speed Dating konnten inzwischen auch Kirchenferne erreicht werden, hieß es. Zielgruppe des Angebots sind den Angaben zufolge Jugendliche und junge Erwachsene von 13 bis 30 Jahren. Neben Thekenplausch oder Musikevents gibt es auch Spiritualität sowie geistliche Impulse.

"Juki"-Kirche, Meditieren und demenzsensible Gemeinde

Seit der Eröffnung der jüngsten neugebauten Kirche im Rheinland Pfingsten 2018 ist die Gemeinde der Genezareth-Kirche gewachsen, berichtete Pfarrerin Bettina Donath-Kreß: "Es boomt und es gibt eine unglaubliche Resonanz an allen Ecken." In dem neuen Gebäude erlebten Kindergottesdienste und Jugendarbeit einen neuen Aufschwung. Die Kirche ist nach ihren Worten an vier Tagen geöffnet und lädt Menschen zum Meditieren oder zu Gesprächen in den Kreuzgängen ein.

Die Ehrenamtlichen hätten während Öffnungszeiten gut zu tun, sagte Donath-Kreß. In den vier Gemeinderäumen, die sich wie in einem Klosterbau an die Kirche anschließen, finden kulturelle Veranstaltungen statt. Zuletzt gab es eine Ausstellung von Bildern einer Demenz erkrankten Frau. Die Gemeinde möchte sich auch zu einer demenzsensiblen Gemeinde entwickeln.

In der Lydia-Gemeinde in Herzogenrath hat die Umstellung von Gottesdiensten für Aufbruchsstimmung gesorgt. Der Samstagsabendgottesdienst wird besonders gut angenommen und es gibt wechselnde Formen mit Meditieren oder Tanzen. Spirituelle Gesänge oder besondere Erfahrungselemente, darunter Körperübungen und Salbung, lockten die Menschen wieder in die Kirche, hieß es.

In der Eifel hat sich die Evangelische Kulturkirche Gemünd etabliert. Damit die größte Kirche in der Region nicht geschlossen werden muss, will die Trinitatis-Kirchengemeinde Schleidener Tal mit einem bunten Veranstaltungspaket auch in diesem Jahr für erfolgreiche Besucherzahlen sorgen. Das Konzept hat den Angaben zufolge viele Gemeindemitglieder wieder aktiviert, sich zu engagieren im Gemeindeleben: Mütter helfen beim Catering, Kinder reißen die Eintrittskarten ab und andere helfen beim Auf- und Abbau der Konzertbühne.