In der Salvatorkirche in Duisburg ist das Spenden im Gottesdienst nun digital. In der Kirche kommt seit 20. Januar beim Gottesdienst um 10 Uhr ein mobiler Kollektenkorb zum Einsatz, an dem mit Bank- oder Kreditkarte gezahlt werden kann, wie die Bank für Kirche und Diakonie (KD-Bank) mitteilte. Zudem wurde am Kirchenausgang ein stationäres Spendenterminal errichtet, an dem ebenfalls mit "Plastikgeld" gezahlt werden kann. Der Einsatz des digitalen Kollektenkorbs ist der Auftakt zu einer Pilot- und Testphase, an der sich weitere Kirchengemeinden und auch der diesjährige Evangelische Kirchentag vom 19. bis 23. Juni in Dortmund beteiligen.

Stabiles W-LAN im Gotteshaus vorausgesetzt

Sowohl der digitale Kollektenkorb als auch das Spendenterminal sind nach Angaben der KD-Bank mit einem Display ausgestattet, das sechs verschiedene Beträge anbietet. Der Spender wählt den Wunschbetrag per Klick aus und hält seine Bank- oder Kreditkarte vor das Gerät. Die Spende wird anschließend auf dem Kontoauszug des Spenders dokumentiert und kann bei der Steuererklärung angegeben werden. Die Kirche erhält keine weiteren Informationen über den Spender.

Voraussetzung für den digitalen Kollektenkorb sei ein stabiles W-LAN in der Kirche, sagte der Experte für Zahlungsverkehr bei der KD-Bank, Eckhard Wilms. Dazu müssten die Bank- oder Kreditkarte oder das Smartphone des Spenders mit der sogenannten NFC-Technologie ausgestattet sein. "Diese Nahfeldkommunikation mit dem Wellensymbol kennen viele schon vom Einkaufen, wo kontaktlos und bis 25 Euro auch ohne PIN-Eingabe gezahlt werden kann. Genauso funktionieren die Geräte in der Kirche."

Pfarrer Martin Winterberg erklärte, dass es bereits "erste Nachfragen nach digitalen Spendenmöglichkeiten" in der Kirche gegeben habe - etwa für Tauffeiern. "Ich bin davon überzeugt, dass sich dieser Trend verstärken wird. Deshalb wollen wir zukünftig unseren Gemeindemitgliedern und Besuchern parallel anbieten, bar und bargeldlos zu spenden", sagte er. In der Duisburger Kirche wird das bargeldlose Zahlen für zunächst ein Jahr erprobt.