Der rheinische Präses Manfred Rekowski hat die Bedeutung einer professionellen Sterbebegleitung für todkranke Menschen gewürdigt. "Sterbebegleitung heißt für mich, die Wünsche und Bedürfnisse der sterbenden Menschen bestmöglich zu erfüllen", sagte der leitende Theologe der Evangelischen Kirche im Rheinland am 4. Januar beim Besuch eines ökumenischen Hospizes im rheinland-pfälzischen Bad Neuenahr. "Nach christlichem Verständnis kommt jedem Menschen als Ebenbild Gottes eine besondere und unverlierbare Würde zu. Diese Würde gilt es im Leben und insbesondere auch im Sterben zu achten."

Aufgabe der Kirche sei es, Menschen in "eigentlich unaushaltbaren Situationen" seelsorglich zu begleiten, sagte Rekowski. So könne Hoffnung entstehen, erklärte der Präses. Die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitender der Hospize gäben den Gästen am Lebensende Hilfe, Halt und Nähe.

Das Hospiz im Ahrtal hatte im Januar 2016 seinen Betrieb aufgenommen. Es wird gemeinsam getragen vom Hospiz-Verein Rhein-Ahr, der katholischen Marienhaus-Unternehmensgruppe und den von evangelischen v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Das Haus verfügt über zehn Zimmer für schwerstkranke und sterbende Menschen und bietet palliativpflegerische und palliativmedizinische Versorgung, Schmerztherapie sowie psychosoziale Begleitung. Eine katholische Seelsorgerin und eine evangelische Pfarrerin betreuen die Hospizgäste sowie deren Angehörige. 2018 haben die rund 50 haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden 109 Menschen am Lebensende begleitet. Gäste blieben im Durchschnitt etwa 33 Tage.