Die Jugendsynode der Evangelischen Kirche im Rheinland, die in Bad Neuenahr tagte, ist nicht nur eine Premiere für die Landeskirche: In der gesamten Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mit ihren 20 Mitgliedskirchen gibt es bislang kein vergleichbares Modell. Die 110 Delegierten der rheinischen Jugendsynode kamen unmittelbar vor der Landessynode zusammen, die seit 6. Januar ebenfalls in Bad Neuenahr tagt. Alle Beschlüsse des Jugendparlaments werden von der Landessynode aufgegriffen und beraten - dem obersten Organ der zweitgrößten deutschen Landeskirche, die mehr als 2,5 Millionen Mitglieder hat.

Ob es von nun an regelmäßig Jugendsynoden geben wird, ist laut Präses Manfred Rekowski noch nicht entschieden. Junge Leute sollten aber auf Dauer mehr Mitspracherechte erhalten. Die Jugendsynode setzt sich zusammen aus je 50 Delegierten der evangelischen Jugend und der Landessynode sowie zehn weiteren Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Sie vertreten die Studierendengemeinden, die landeskirchlichen Schulen und die ehrenamtliche Konfirmandenarbeit, auch drei ökumenische Gäste gehören dazu.

Die EKD diskutiert ebenfalls über eine stärkere Beteiligung von jungen Erwachsenen an ihren Gremien. Über eine Jugendsynode und ein volles Stimmrecht für Jungdelegierte auf der EKD-Synode wurde im November in Würzburg beraten. Auf EKD-Ebene haben Jungdelegierte bislang kein Stimmrecht. Sie können sich zu Wort melden, aber keine Anträge einbringen oder über Kirchengesetze abstimmen. Diskutiert wird auch eine Jugendquote von 20 Prozent, ähnlich wie sie beim Lutherischen Weltbund gilt.