Der Kirchenkreis Herne kann im kommenden Jahr mit Zuweisungen aus der Kirchensteuer in Höhe von gut neun Millionen Euro rechnen. Das sei gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg von über 200.000 Euro, wie der Kirchenkreis anlässlich der Kreissynode in Castrop-Rauxel mitteilte. Die Zuweisungen werden auf die 15 Kirchengemeinden für die Gemeindearbeit sowie die kreiskirchlichen Dienste verteilt.

"Was die Kirchensteuerzuweisung angeht, können wir sehr zufrieden sein", sagte Pfarrer Michael Brandt, der Vorsitzende des Synodalen Finanzausschusses, vor der Synode. Wegen erhöhter Einkommens- und Lohnkosten gebe es aber auch Mehrausgaben, die die erhöhten Einnahmen "letztlich aufheben" würden.

Die derzeitige gute gesamtwirtschaftliche Lage wirke sich positiv auf die Kirchensteuerentwicklung aus, hieß es weiter. In den kommenden Jahren wird der Kirchenkreis, der Ende 2017 noch etwa 66.000 Mitglieder hatte, den Angaben zufolge allerdings mit weniger Geld auskommen müssen. "Das liegt in erster Linie an der demografischen Entwicklung. Wenn die geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand gehen, wird sich das negativ auswirken", betonte Brandt. Da sich die Zuweisung der Kirchensteuer an der Zahl der evangelischen erwerbsfähigen Mitglieder orientiert, sei mit einem Rückgang in diesem Bereich zu rechnen. Zudem ist die Mitgliederzahl in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen: 1986 hatte der Kirchenkreis noch rund 107.000 Mitglieder gehabt.