Der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Paderborn, Volker Neuhoff, hat eine zunehmende gesellschaftliche Polarisierung und Feindseligkeit beklagt. Auf der jüngsten Kreissynode in Paderborn mahnte er zum "Engagement in Bürgergesellschaft und Kirchen gegen Rassismus, Nationalismus und gegen dummen, widerlichen Rechtspopulismus". Statt Schockstarre werden eine sichtbare Positionierung als Kirche gebraucht, statt Pöbelei und Shitstorm sinngefüllte Gesprächsräume in den Gemeinden, sagte Neuhoff laut Kirchenkreis in seinem Bericht vor der Synode. Als Beispiel nannte der Superintendent das Bündnis für Demokratie und Toleranz, dem auch der Kirchenkreis Paderborn angehört. Das hatte zuletzt Ende Oktober ein Konzert unter dem Motto "Demokratie leben! Gegen Hetze und Gewalt" organisiert, zu dem über 1.000 Menschen gekommen waren.

Weitere Kreispfarrstelle für Krankenhausseelsorge geplant

Auf ihrer Herbsttagung beschlossen die 93 anwesenden stimmberechtigten Synodalen den Haushalt für das Jahr 2019 in Höhe von 20,98 Millionen Euro. Die erneut gestiegenen Kirchensteuereinnahmen seien erfreulich, sagte Martin Gasse, Vorsitzender des Finanzausschusses des Kirchenkreises, in seinem Bericht und warnte zugleich: "Wir gewöhnen uns an jährliche Steigerungen. Diese Gewöhnung ist aber trügerisch." Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und einer zurückgehenden Mitgliederzahl müsse sich die Kirche auf weniger Kirchensteuereinnahmen in Zukunft einstellen. Überschüsse von 2018 würden nicht ausgeschüttet, sondern fließen in eine Strukturrücklage, um zum Beispiel Veränderungen in Kirchengemeinden bezuschussen zu können, wie es hieß. Auch Verwaltungsleiter Jürgen Jurczik verwies darauf, dass die aktuell günstige Konjunkturlage den Rückgang bei den Mitgliederzahlen noch kompensiere.

Darüber hinaus wurde der Kreissynodalvorstand beauftragt, bei der westfälischen Landeskirche die Errichtung einer 18. Kreispfarrstelle für Krankenhausseelsorge im östlichen Teil des Kirchenkreises (Kreis Höxter) zu beantragen, wie es weiter hieß. Sie solle vorerst auf acht Jahre befristet sein. Die Katholische Hospitalvereinigung Weser-Egge in Brakel sei bereit, sich an der Finanzierung der weiteren Pfarrstelle im Ostteil des Kirchenkreises zu beteiligen

Die erste Kreispfarrstelle für Krankenhausseelsorge im Kreis Paderborn ist demzufolge seit September 2017 besetzt. Superintendent Neuhoff verwies auf die positiven Erfahrungen: "Die Krankenhausseelsorge genießt ein hohes Ansehen. Sie ist Kirche vor Ort", betonte er.