Der Evangelische Kirchenkreis An der Ruhr hat gemeinsam mit Lokalpolitikern zu der freiwilligen zusätzlichen Aufnahme von Geflüchteten in Mülheim an der Ruhr aufgerufen. Damit unterstützt die evangelische Kirche den "Mülheimer Appell für Humanität und Menschlichkeit", eine überparteiliche Initiative der SPD, wie der Kirchenkreis am 30. November in Mülheim an der Ruhr mitteilte. Der Aufruf soll den Angaben zufolge am 6. Dezemebr im Stadtrat diskutiert werden. Die kommunalen Einrichtungen sind laut Appell zu 60 Prozent ausgelastet. Demnach seien noch Kapazitäten für Flüchtlinge vorhanden.

Annette Faßbender, Flüchtlingsreferentin des Kirchenkreises An der Ruhr, rief dazu auf, nicht weiter ohnmächtig zuzusehen, wie Menschen im Mittelmeer ertränken. Superintendent Gerald Hillebrand betonte, die wohlhabenden EU-Staaten dürften sich nicht abschotten. "Unser Reichtum hier hängt untrennbar zusammen mit den oft schwierigen Lebensverhältnissen in den Ländern des globalen Südens", sagte Hillebrand.

Mit dem Aufruf an den Mülheimer Stadtrat wollen die Unterzeichner den Angaben zufolge ein Zeichen der Humanität setzen. "Mülheim an der Ruhr hat sowohl die Ressourcen weitere Menschen aufzunehmen als auch die Bereitschaft ehrenamtlicher Mülheimerinnen und Mülheimer sich der Geflüchteten anzunehmen", heißt es in dem Papier.

Im Juli hatten bereits drei rheinische Städte angeboten, in Not geratene Flüchtlinge aus dem Mittelmeer aufzunehmen. In einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatten die Stadtoberhäupter Henriette Reker (Köln, parteilos), Thomas Geisel (Düsseldorf, SPD) und Ashok Sridharan (Bonn, CDU) erklärt, sie wollten ein Signal für Humanität, für das Recht auf Asyl und für die Integration Geflüchteter setzen.