Die Synode des Evangelischen Kirchenkreises Minden hat auf ihrer Herbsttagung den Haushaltsplan für 2019 verabschiedet. Mit rund 10,5 Millionen Euro stünden gegenüber dem laufenden Jahr über 300.000 Euro mehr zur Verfügung, teilte eine Sprecherin des Kirchenkreises am 3. Dezember mit. Damit halte sich die Haushaltslage angesichts der Preis- und Lohnkostensteigerungen auf Vorjahresniveau.

Etwa drei Viertel des Budgets fließen den Angaben zufolge im kommenden Jahr in die Arbeit der zunächst noch 23 Kirchengemeinden zwischen Minden, Petershagen, Hille und Porta Westfalica. Für die Aufgaben des Kirchenkreises stehen demnach etwa 2,6 Millionen Euro zur Verfügung. Zum 1. August 2019 werde die Anstaltskirchengemeinde Salem-Köslin mit aktuell 195 Mitgliedern aufgelöst und in die St. Martini-Gemeinde integriert, kündigte der Mindener Superintendent Jürgen Tiemann vor der Synode an. Schon bisher bestand eine pfarramtliche Verbindung der beiden Kirchengemeinden, der bisherige Stelleninhaber geht Ende 2018 in den Ruhestand.

Reduzierung der Gebäudepauschale sorgt für Diskussionen

Für Nachfragen aus der Synode habe die Herabsetzung der Gebäudepauschale gesorgt, mit der Gemeinden notwendige Sanierungen finanzieren sollen, hieß es. Bisher habe die aus Kirchensteuermitteln zugewiesene Gebäudepauschale für Kirchgebäude 1,3 Prozent des Tagesneubauwertes betragen, künftig seien es nur noch 0,5 Prozent. Die Reduzierung sei auf neue Vorgaben der Landeskirche für die Bildung von Rücklagen zurückzuführen und bedeute für Gemeinden mit jahrhunderte alten Kirchen einen deutlichen Verlust, erklärte der Kirchenkreis. Zum Ausgleich seien zwar demnach im kreiskirchlichen Haushalt für die nächsten drei Jahre Sonderzuweisungen vorgesehen. Dennoch habe sich die Synode mit großer Mehrheit für intensive weitere Beratungen im Finanzausschuss des Kirchenkreises ausgesprochen.

Weiter diskutierte die Kreissynode Vorschläge einer Arbeitsgruppe "Pfarrstellen" für eine neue Personalordnung zur Bewältigung der Gemeindearbeit in den 2020er Jahren, wie es weiter hieß. Dabei seien insbesondere eine engere Zusammenarbeit von Nachbargemeinden und eine Unterstützung der Pfarrer durch sogenannte Gemeindemanager angedacht. Auf der nächsten Synodaltagung solle über das Thema entschieden werden. Außerdem stimmten die Synodalen der Errichtung einer neuen Vollzeitstelle für eine Verwaltungsfachkraft beim Kirchenkreis zu, die künftig für die zentrale Administration kirchlicher Friedhöfe zuständig sein soll. Neu eingerichtet wird laut der Mitteilung auch ein kleiner Bauhof mit zwei Mitarbeitern, damit nicht mehr alle handwerklichen Aufgaben nach außen vergeben werden müssten.