Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, hat die Christen zum Einsatz für Versöhnung aufgerufen. "Die Kirchen verfolgen keinen Selbstzweck", sagte der Theologe am 1. Dezember in einer ökumenischen Adventsvesper mit dem Kölner Erzbischof Rainer Maria Woelki in der Kölner Basilika St. Aposteln. "Sie dürfen nicht nur fortwährend mit sich selbst beschäftigt und um den eigenen Fortbestand bemüht sein." Das gemeinsame Beten und Singen am Vorabend des ersten Adventssonntags sollte ein Zeichen der ökumenischen Verbundenheit setzen und das neue Kirchenjahr einläuten, das mit dem ersten Adventssonntag begann.

Traditionelle ökumenische Adventsvesper mit Erzbistum Köln

Rekowski appellierte an die Gläubigen, zu Botschaftern der Versöhnung zu werden und Licht dorthin zu bringen, wo Dunkelheit herrscht. Er beklagte laut Predigttext Unfrieden in den Familien, in denen Beziehungen zerbrechen könnten. Zudem machte der leitende Geistliche der rheinischen Kirche auf Armut und eine wachsende gesellschaftliche Kluft aufmerksam. Auch in der Welt wachse der Unfriede, sagte Rekowski und verwies beispielhaft auf den Bürgerkrieg im Jemen.

Evangelische und katholische Christen seien bereits Wegstrecken auf dem Friedensweg gegangen, etwa in den Hilfswerken Caritas und Diakonie, in der Seelsorge und in der gemeinsamen Hilfe für geflüchtete Menschen und Migranten. "Unsere Kirchen sind konfessionsübergreifend Hoffnungsgemeinschaften", betonte der rheinische Präses.

Das Erzbistum Köln und die rheinische Landeskirche setzten mit der ökumenischen Adventsvesper die seit Jahren bestehende Tradition fort, jeweils zu Beginn der Advents- und der Fastenzeit in Köln beziehungsweise Düsseldorf ökumenische Gottesdienste zu feiern.