Das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln bekommt 438 Kunstwerke des jüdischen Malers Otto Schloss (1184-1950). Der Rat der Stadt nahm die Schenkung der Sammlung von zwei Erbinnen des Kölner Künstlers am 22. November "mit großem Dank" an, wie die Stadt mitteilte. Die 20 Gemälde, 263 Zeichnungen, 107 Aquarelle und 48 Druckgrafiken seien ein außerordentlicher Beitrag zur Kölner Kulturgeschichte und jüdischen Geschichte, hieß es. Nach Erschließung des Nachlasses sind eine Ausstellung im EL-DE-Haus und eine Publikation geplant.

Otto Schloss wurde den Angaben zufolge 1884 in Frankfurt a.M. als Sohn einer angesehenen jüdischen Kaufmannsfamilie geboren. Nach dem Studium an der Frankfurter Städelschule zog er nach Köln und heiratete die jüdische Lehrerin Hedwig Cahn. Schloss sei als Illustrator für Zeitungen und Buchpublikationen tätig gewesen, hieß es. Er schuf Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Druckgrafiken, darunter Porträts, Landschaften, religiöse und soziale Motive. Ab 1933 habe der Künstler nur noch für jüdische Zeitungen und jüdische Auftraggeber arbeiten können. 1938 flüchtete er mit seiner Frau nach Schweden, wo er 1950 starb.