Das sächsische Museum für Archäologie in Chemnitz präsentiert seit 27. September das "Leben am Toten Meer". Die Ausstellung nehme die "einzigartige Kulturlandschaft" zwischen Jordanien und Israel in den Blick, sagte Museumsdirektorin Sabine Wolfram in Chemnitz. Der zeitliche Bogen werde vom 9. Jahrtausend v. Chr. bis ins 7. und 8. Jahrhundert gespannt. Zu sehen sind rund 350 Exponate, darunter wertvolle jahrtausendealte Textilien und Schriftstücke.

Es sei allerdings keine Ausstellung, die das "Heilige Land" anhand der biblischen Überlieferung vorstellt, sagte Wolfram. Im Fokus stünden vor allem Land und Leute. Themen sind die Natur, Lebensgrundlagen und Badekultur sowie Mobilität, Siedlungen und Zufluchtsorte. Ein extra Kapitel ist den Religionen und Kulthandlungen gewidmet.

Außerdem gewährt die Ausstellung Wolfram zufolge Einblicke in die Geschichte der archäologischen Erforschung und einzigartiger Textilfunde. Noch nie habe ein Museum in Deutschland, Europa oder darüber hinaus Vergleichbares über die Archäologie und Geschichte rund um das Tote Meer präsentiert, sagte die Museumsdirektorin.

Der See liegt 428 Meter unter dem Meeresspiegel und ist für seinen hohen Salzgehalt bekannt. Er konfrontiere mit einer lebensfeindlichen Umgebung. Dennoch hätten sich über viele Jahrtausende hinweg Menschen am Toten Meer niedergelassen, Siedlungen und Kultstätten gebaut, sagte Wolfram. Sie nutzten ihr zufolge die natürlichen Höhlen als Zufluchtsorte und hinterließen dort Alltags- und Wertgegenstände. Orte wie Jericho, Machaerus, Qumran und Masada seien inzwischen weltberühmt.