Anlässlich des 30. Jahrestags der friedlichen Revolution plant die Bundestagsfraktion von CDU und CSU eine öffentliche Sitzung in Leipzig. Mit der außerordentlichen Sitzung am 14. Oktober wolle die Unionsfraktion die historischen Ereignisse würdigen und deutlich machen, dass diese nicht von radikalen Kräften vereinnahmt werden dürften, sagte der parlamentarische Geschäftsführer der Fraktion, Michael Grosse-Brömer (CDU), am 24. September in Berlin. Bei der Sitzung in der Kongresshalle am Leipziger Zoo wird auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für eine Rede erwartet.

Geplant ist zudem eine Diskussionsrunde mit "Tagesschau"-Sprecherin Susanne Daubner, die 1989 über Ungarn aus der DDR flüchtete, dem Bürgerrechtler Uwe Schwabe, dem Journalisten Jürgen Engert und dem Beauftragten für die Stasiunterlagen, Roland Jahn. Zudem soll es ein Gespräch zwischen Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) und dem Theologen Richard Schröder geben, wie Grosse-Brömer sagte.

In Leipzig fand am 9. Oktober 1989 eine der größten Montagsdemonstrationen in der DDR statt. Mehr als 70.000 Menschen kamen, um ihrer Forderung nach mehr Demokratie und Freiheit Ausdruck zu verleihen. Die Bilder des Protestszugs erreichten auch den Westen, weshalb diese Montagsdemonstration als entscheidende Marke auf dem Weg zum Fall der Mauer und zur deutschen Wiedervereinigung gilt.