Die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung präsentiert 30 Jahre nach der friedlichen Revolution eine Fotoausstellung in der Deutschen Botschaft in Prag. Die Bilder von Mirko Krizanovic dokumentierten Momente der Zeitenwende 1989, teilte die Landeszentrale am 25. September in Dresden mit. Dabei habe der Fotograf unter anderem Trabi-Korsos, abziehende Sowjet-Panzer und Minenräumer an der innerdeutschen Grenze abgelichtet.

Die Ausstellung trägt den Titel "1989 Zeitenwende. Osteuropa zwischen Friedlicher Revolution und Gewalt". Die Arbeiten zeigten die Umbrüche im Osten Europas in Ausschnitten. Während die Revolution in Deutschland friedlich verlief, kam es in Rumänien zu blutigen Kämpfen mit zahlreichen Toten, Jugoslawien zerfiel in mehreren Kriegen. Die Fotos werden von Texten des Dresdner Historikers und Osteuropa-Experten Tim Buchen kommentiert.

Ihre Deutschlandpremiere hat die Ausstellung am 8. November im Dresdner Kulturpalast. In der Deutschen Botschaft in Prag verkündete am 30. September 1989 Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) die Ausreisegenehmigung für die DDR-Bürger, die dorthin geflohen waren. Seine Rede vom Balkon des Palais Lobkowitz ging im Jubel der Menschen unter. Die Prager Botschaft lädt 30 Jahre danach am Samstag zu einem "Fest der Freiheit" ein.

Mirko Krizanovic war 1987 bis 1994 Fotograf der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Am 12. November 1989 fotografierte er im hessischen Obersuhl nach dem Mauerfall jubelnde Menschen und einen Trabi-Korso - ein Motiv, das die Deutsche Bundespost über 30 Millionen Mal als Briefmarke druckte.