Der Landesverband West der Jüdischen Kultusgemeinden in Brandenburg hat am 24. September offiziell die Körperschaftsrechte erhalten. Die entsprechende Urkunde wurde den Vertretern von Kulturministerin Martina Münch (SPD) übergeben. Der Landesverband West trage ganz wesentlich dazu bei, jüdisches Leben im Land Brandenburg wieder sichtbar zu machen, erklärte Münch bei der Übergabe. Dass jüdische Gemeinden und Verbände nach den Verbrechen des Dritten Reiches wieder entstehen und einen wesentlichen Beitrag zur Vielfalt unseres Landes leisten können, sei Ausdruck des Vertrauens von Jüdinnen und Juden in das Land. "Dafür bin ich dankbar", sagte Münch.

Der Jüdische Landesverband West ist ein Dachverband jüdischer Gemeinden in Potsdam und Brandenburg an der Havel. Er wurde 2012 als Bund der jüdischen Kultusgemeinden in Brandenburg gegründet und führt seit 2016 seinen heutigen Namen. Zu den Aufgaben der Verbandsgemeinden gehören den Angaben zufolge neben Gottesdiensten, rituellen Feiern und religiöser Unterweisung auch Sozialberatung, Unterstützung bedürftiger Mitglieder, Vorträge, Exkursionen und Konzerte.

Neben dem Landesverband West gibt es in Brandenburg den Landesverband der jüdischen Gemeinden Land Brandenburg, der bereits seit 1992 über die Rechte einer Körperschaft des öffentlichen Rechts verfügt. Mit dem Körperschaftsstatus sind Privilegien verbunden wie die Möglichkeit, öffentlich-rechtliche Dienstverhältnisse zu begründen, Steuern zu erheben, Friedhofsträger zu werden oder Mitspracherechte in Gremien zu erhalten.