Der Historiker und Direktor der Museen der Stadt Breslau/Wroclaw, Maciej Lagiewski, ist am 26. September mit dem mit 7.000 Euro dotierten Georg-Dehio-Preis 2019 des Deutschen Kulturforums östliches Europa ausgezeichnet worden. Der Förderpreis in Höhe von 3.000 Euro ging an das im siebenbürgischen Kronstadt/Brasov beheimatete Ensemble "Canzonetta".

Die Preise wurden von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) bei einem Festakt in der Berliner Staatsbibliothek verliehen. Mit ihrem Engagement hätten sich beide Preisträger in vorbildlicher Weise um die Bewahrung und Vermittlung des gemeinsamen kulturellen Erbes Mittel- und Osteuropas verdient gemacht, sagte Grütters. "Gerade hier und jetzt in einer Zeit, in der Populisten einen Keil in die Gesellschaft treiben wollen, gilt es, Künstlerinnen und Künstlern Freiräume zu ermöglichen und die europäische Idee zu beflügeln", betonte sie.

Maciej Lagiewskis Forschungsarbeiten über das gemeinsame kulturelle Erbe Schlesiens stünden ganz im Zeichen der Verständigung zwischen Deutschen und Polen. Das Ensemble "Canzonetta" biete Kindern und Jugendlichen verschiedener ethnischer und religiöser Herkunft einen Ort des Austauschs, hieß es.

Der Georg-Dehio-Preis erinnert an den deutschen Kunsthistoriker Georg Dehio (1850-1932) aus Reval. Er wird zweijährlich im Wechsel mit dem Georg-Dehio-Buchpreis an Persönlichkeiten und Projekte verliehen, die die deutsche Kultur in Osteuropa bewahren und die Verständigung fördern. Letzte Preisträger waren 2017 der siebenbürgische Theologe Paul Philippi und der tschechische Autor Jaroslav Ostrcilik.