In Nordrhein-Westfalen droht rund zwei Drittel der noch laufenden Braunkohlekraftwerke bis 2030 die Abschaltung. Das sei der aktuelle Diskussionsstand in der sogenannten Kohlekommission des Bundes, berichtete der WDR am 24. Januar. Danach wären nur noch drei relativ moderne Kraftwerke in Betrieb. Die Kommission "Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung" will am Freitag zur entscheidenden Sitzung in Berlin für einen Abschlussbericht mit Empfehlungen zum Braunkohleausstieg zusammenkommen.

Von den jetzt noch rund zehn Gigawatt Braunkohle-Kraftwerksleistung im Rheinischen Revier würden dem Sender zufolge bis 2030 rund sieben Gigawatt vom Netz gehen. Auch deutschlandweit sollen die Zahlen deutlich verringert werden: Stein- und Braunkohlekraftwerke hätten zurzeit eine Gesamtleistung von 46 Gigawatt. Bis 2030 sollen den Plänen nach davon nur noch 18 Gigawatt übrig bleiben.

Der vorzeitige Ausstieg aus der Kohleverstromung werde durch wegfallende Arbeitsplätze, Löhne oder Steuern Kosten von bundesweit 62 Milliarden Euro verursachen, berichtete der WDR unter Berufung auf eine Studie zum Wertschöpfungsverlust des Essener RWI Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung. Diese Zahl spiegle sich auch in den Forderung der Kohleländer nach Strukturhilfen des Bundes wider.