Die Treibhausgasemissionen in Deutschland sind 2017 geringfügig gesunken. Insgesamt seien 906,6 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente ausgestoßen worden, teilte das Umweltbundesamt (UBA) am 21. Januar in Dessau-Roßlau mit. Das sind 4,4 Millionen Tonnen beziehungsweise 0,5 Prozent weniger als 2016 und 27,5 Prozent weniger im Vergleich mit 1990. Diese Ergebnisse habe die Behörde jetzt an die Europäische Kommission übermittelt.

UBA-Präsidentin Maria Krautzberger wies darauf hin, dass bis 2030 die Emissionen gegenüber 1990 um mindestens 55 Prozent gesenkt werden müssten, bis 2040 um 70 Prozent. "Aber vor allem der Verkehrssektor bewegt sich weiterhin in die falsche Richtung. Die Emissionen sind erneut gestiegen und liegen nun schon zwei Prozent über den Emissionen des Jahres 1990. Immer mehr Fahrzeuge, immer mehr Güter auf der Straße und immer größere und schwerere Autos führen natürlich auch zu steigenden Emissionen." Hier müsse endlich etwas passieren, so Krautzberger.

Insgesamt emittierte der Verkehrssektor 2017 den Angaben zufolge fast 168 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Den größten Anteil daran habe mit über 96 Prozent der Straßenverkehr, dessen Emissionen 2017 um 2,1 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente anstiegen. Die deutlichsten Minderungen erreichte mit 19,5 Millionen Tonnen die Energiewirtschaft. Die Emissionen sanken, unter anderem durch den verringerten Einsatz von Steinkohle, infolge gestiegener Nutzung erneuerbarer Energieträger, auf 313 Millionen Tonnen. In der Landwirtschaft sanken die Treibhausgasemissionen leicht auf 66 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente.

Mit 88 Prozent dominierte laut Umweltbundesamt auch 2017 Kohlendioxid (CO2) die Treibhausgasemissionen, größtenteils aus der Verbrennung fossiler Energieträger. Die übrigen Emissionen verteilen sich auf Methan (CH4) mit 6,1 Prozent und Lachgas (N2O) mit 4,2 Prozent. Eine Prognose für die Treibhausgasemissionen 2018 soll im März 2019 vorgelegt werden.