Der Leipziger Rabbiner Zsolt Balla ist neuer Landesrabbiner von Sachsen. Der gebürtige Ungar ist zum 1. Januar in das Amt berufen worden, wie die Jüdische Gemeinde in Dresden am 25. Januar mitteilte. Mit dem 39-Jährigen bekomme das Judentum in Sachsen einen "repräsentativen und fachlich hochgebildeten religiösen Vertreter auf Bundes- und internationaler Ebene", hieß es. Seine Hauptaufgabe sei die Koordinierung der jüdischen Gemeinden in Chemnitz, Dresden und Leipzig.

Zudem solle er die jüdische Jugendarbeit sowie den interreligiösen und interkulturellen Dialog voranbringen - letzteres auch im Hinblick auf die Bekämpfung jeder Art von Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus. Balla folgt auf Rabbiner Alexander Nachama, der im September zur Jüdischen Landesgemeinde Thüringen wechselte.

Der 1979 in Budapest geborene Balla ist seit zehn Jahren als Rabbiner in der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig tätig. Unter seiner religiösen Leitung habe diese Gemeinde einen wichtigen Konsolidierungsprozess durchlaufen, hieß es.

Seine religiöse Bildung erhielt Balla den Angaben zufolge in Budapest, Jerusalem, New York, London und Berlin. In rabbinischen Kreisen genieße der Rabbiner eine hohe Autorität, hieß es. Er sei eines von drei Präsidiumsmitgliedern der Orthodoxen Rabbinerkonferenz Deutschlands. Im Präsidium des Zentralrats der Juden in Deutschland habe er einen guten Ruf als argumentativer und überzeugender Vermittler und Experte in Fragen des Judentums.