Leipzig (epd). Sachsen hat ab sofort sieben Antidiskriminierungsberater. Integrationsministerin Petra Köpping (SPD) überreichte ihnen nach Ministeriumsangaben zum Abschluss ihrer Ausbildung am 24. Januar in Leipzig ihre Zertifikate. "Gemeinsam arbeiten wir an dem Ziel für Sachsen, eine Kultur zu etablieren, in der alle mit Respekt behandelt werden, in der Vielfalt gelebt werden kann und diese Vielfalt auch wertgeschätzt wird", erklärte die Ministerin. Sachsen sei eines der wenigen Bundesländer, die die Ausbildung derartiger Berater unterstütze, fügte sie hinzu.
Die Beraterinnen und Berater sind den Angaben zufolge künftig in Chemnitz, Leipzig und den angrenzenden Landkreisen für die Betreuung von Menschen zuständig, die Diskriminierung erfahren haben. Dabei könne es sich um Herabwürdigungen wegen des Alters, des Geschlechts, der Herkunft oder Religion, einer Behinderung oder der sexuellen Identität handeln, hieß es. Eine weitere Aufgabe der Berater ist es demnach, Vernetzungen und Kooperationen mit weiteren wichtigen Akteuren voranzutreiben.
Iris Fischer-Bacher vom Antidiskriminierungsbüro Leipzig sagte, die erfolgreiche Ausbildung der Berater sei "ein weiterer wichtiger Schritt hin zu einer flächendeckenden qualifizierten Antidiskriminierungsberatung" im Freistaat. Die Auszubildenden hätten sich in den vergangenen zwölf Monaten unter anderem mit psychosozialen, rechtlichen und politischen Inhalten auseinandergesetzt, fügte sie hinzu.
Die Antidiskriminierungsberatung ist den Angaben zufolge Teil des Modellprojekts "Strukturen der Antidiskriminierungsberatung in Sachsen". Das Projekt läuft noch bis Ende 2020, Köppings Ministerium fördert es mit rund 1,7 Millionen Euro. Die Ausbildung der Antidiskriminierungsberater war demnach Ende Januar 2017 durch einen Beschluss des sächsischen Kabinetts im Rahmen einer Strategie zum Schutz vor Diskriminierung und zur Förderung der Vielfalt in Sachsen auf den Weg gebracht worden.