Erfurt (epd). Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) unterstützt die Einführung eines zusätzlichen Feiertages in Thüringen. "Wir begrüßen den Gesetzentwurf der drei Regierungsfraktionen, den Weltkindertag am 20. September zum gesetzlichen Feiertag zu erklären", sagte Michael Rudolph, der Vorsitzender des DGB Hessen-Thüringen, am 23. Januar in Frankfurt/Main. Damit werde nicht nur den Rechten von Kindern mehr Aufmerksamkeit geschenkt und auf das große Problem der Kinderarmut aufmerksam gemacht, auch mit Blick auf die zunehmende Entgrenzung zwischen Arbeits- und Lebenszeit sei die Schaffung dieses Feiertages ein wichtiges Signal, fügte er hinzu.
Ein zusätzlicher Feiertag für die Thüringer Beschäftigten ist aus DGB-Sicht nur gerecht. Mit derzeit zehn gesetzlichen Feiertagen befinde sich der Freistaat im Vergleich zu anderen Bundesländern am unteren Ende. 2017 hätten die Thüringer durchschnittlich 76 Stunden mehr als im Bundesmittel gearbeitet - also fast zwei Wochen. "Der zusätzliche Feiertag ist also durch die Beschäftigten bereits mehrfach bezahlt", so Rudolph. Es wäre nur konsequent, wenn die Landesregierung die Einführung weiterer Feiertage in Betracht ziehen würde.
Der Thüringer Landtag hatte den Weg zu einem zusätzlichen Feiertag im September 2018 geebnet. Mit den Stimmen der rot-rot-grünen Koalition wurde das entsprechende Gesetz nach der ersten Lesung in die Ausschüsse überwiesen. Im Moment befindet es sich in der Anhörungsphase.