Die KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen und der brandenburgische Landtag haben zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Im Mittelpunkt der Gedenkfeier standen in diesem Jahr die mehr als 6.300 jüdischen Männer, die nach dem Novemberpogrom 1938 in das KZ Sachsenhausen verschleppt wurden, teilte die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten in Oranienburg mit. Mindestens 64 von ihnen überlebten die Haft nicht.

Bei der Gedenkfeier in Sachsenhausen wurde auch die neue Ausstellung "Im Reich der Nummern. Wo die Männer keine Namen haben" über die Geschichte von Haft und Exil der Novemberpogrom-Gefangenen im KZ Sachsenhausen eröffnet. Im Mittelpunkt stehen zwölf Schicksale von Häftlingen.

Bei den in der Ausstellung präsentierten Interviews mit Kindern und Enkeln der NS-Verfolgten sowie Fotos und Dokumenten handele es sich um neues, in Deutschland erstmals gezeigtes Material, das in den USA, Großbritannien und Israel aufgezeichnet oder gesammelt wurde, betonte die Stiftung. In der Ausstellung würden auch die Häftlinge des Novemberpogroms in den Blick genommen, die die Haft im KZ Sachsenhausen nicht überlebten.

Andere Häftlinge seien zwar entlassen worden, hätten jedoch nicht emigrieren können und seien später in Ghettos und Vernichtungslager deportiert und ermordet worden, hieß es weiter. Zum Teil seien auch Häftlinge, die in Frankreich oder den Niederlanden Zuflucht fanden, ab 1940 erneut in die Gewalt der Deutschen geraten und ebenfalls dem Holocaust zum Opfer gefallen.

Auch an zahlreichen anderen Orten wurde am 74. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz am 27. Januar 1945 der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. In Brandenburg wurde unter anderem zu Gedenkveranstaltungen in Brandenburg an der Havel, in der Todesmarsch-Gedenkstätte im Belower Wald bei Wittstock, in Potsdam, Frankfurt an der Oder, Eberswalde und Cottbus eingeladen.