Aktuelles vom Kirchentag

Protestanten debattieren über die gesellschaftliche Rolle der Kirche




Podium beim Kirchentag in Hannover
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Der evangelische Kirchentag in Hannover hat sich am Samstag wiederum mit drängenden politischen und gesellschaftlichen Fragen befasst. Einen Tag vor Ende des Protestantentreffens ging es dabei unter anderem darum, wie politisch Kirche sein soll.

Hannover (epd). Debatten über die gesellschaftliche Rolle der Kirchen haben am Samstag den evangelischen Kirchentag in Hannover geprägt. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) verteidigte auf dem „Roten Sofa“ der evangelischen Publizistik ihre Forderung nach mehr Sinnstiftung durch die Kirchen. Die als Trump-Kritikerin bekannt gewordene US-amerikanische Bischöfin Mariann Edgar Budde (65) ermutigte mit Blick auf die aktuelle Politik in den USA zur Geduld.

„Wir brauchen eine breite Koalition von Menschen, die sich einig sind, dass wir eine neue Vision für unser Land brauchen, die auf der Menschenwürde und gemeinsamen Werten beruht“, sagte die Bischöfin aus Washington dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das werde jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen. Budde sprach von einer „ziemlich traumatischen Zeit“ nach der Regierungsübernahme von Präsident Donald Trump. Momentan arbeiteten die Menschen sehr hart, um bestimmte Dinge zu schützen, die Schulen, die Migranten und Tausende von Menschen, die plötzlich ihre Arbeit verloren hätten.

Standing Ovations für Budde

Budde war mit einer Predigt am Tag nach der zweiten Amtseinführung von Trump weltweit bekannt geworden. Darin rief sie den anwesenden US-Präsidenten auf, Erbarmen und Mitgefühl mit den Schwächsten zu zeigen. Vom Publikum des Kirchentags in Hannover wurde sie mit stehenden Ovationen empfangen.

Klöckner stellte sich der Diskussion um ihre Aussage, wonach sie sich von den Kirchen weniger Stellungnahmen zu tagesaktuellen Themen erhoffe. Die Kirche müsse sich zu Sinnfragen äußern, bekräftigte Klöckner. Über die Kirche sagte sie: „Sie darf keine Partei sein.“ Kirche müsse ein Tick mehr sein als eine Nichtregierungsorganisation: „Und das Tick mehr sein ist der Glaube.“ Die Bundestagspräsidentin hatte sich an Ostern in der „Bild am Sonntag“ von den Kirchen mehr Sinnstiftung gewünscht. Ihre Äußerungen stießen auf teils scharfen Widerspruch.

Publikumsmagnet Käßmann

Die meisten Zuhörerinnen und Zuhörer zog am Samstag die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, an. Sie rief vor rund 5.000 Menschen zu mehr Gottvertrauen in einer kriegs- und krisengeprägten Zeit auf. Die Auferstehung Jesu könne den Mut geben, für eine bessere Welt einzustehen, sagte sie in einer Bibelarbeit.

Der frühere Bundespräsident Christian Wulff rief angesichts der politischen Entwicklungen in den USA dazu auf, europäische Werte zu verteidigen. „Unser Europa kann vorbildlich für eine weltoffene, liberale Gesellschaft bleiben“, sagte er. Der christliche Nationalismus in den USA habe mit dem Christentum nichts zu tun: „Jesus hat uns gelehrt, nicht eine bestimmte Ideologie zu lieben, sondern Menschen.“

Kramer zurückhaltend zu AfD-Verbot

Am Nachmittag verabschiedete der Kirchentag in Hannover eine Resolution für ein AfD-Verbot. Sie erreichte bei einer Veranstaltung mit dem Vorsitzenden des Weltkirchenrats, Heinrich Bedford-Strohm, das notwendige Quorum von 500 Stimmen. Damit reagierten die Teilnehmenden auf die Einstufung der AfD als gesichert rechtsextremistische Bestrebung durch das Bundesamt für Verfassungsschutz.

Der mitteldeutsche Bischof Friedrich Kramer äußerte sich jedoch zurückhaltend zu einem möglichen AfD-Verbotsverfahren. „Ich finde den Ansatz, das politisch zu lösen, besser“, sagte Kramer, der auch Friedensbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist.

Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer warnte unterdessen vor wachsender Kriminalisierung von Aktivismus und legitimem Protest in Deutschland. „Was wir jetzt schon im Kleinen erleben, ist Symbol einer großen Welle von Degradierung und Populismus gegen legitimen Protest“, sagte sie.



Bundestagspräsidentin Klöckner verteidigt Kritik an Kirchen




Anna-Nicole Heinrich, Julia Klöckner und Anja Siegesmund (v.l.)
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Die Bundestagspräsidentin wünscht sich mehr Sinnstiftung und weniger politische Stellungnahmen von den Kirchen. Ihre Äußerungen trafen auf Kritik, nun präzisierte sich die CDU-Politikerin beim Kirchentag in Hannover.

Hannover (epd). Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hat beim evangelischen Kirchentag in Hannover ihre Kritik an den Kirchen verteidigt. Die Äußerung, Kirche müsse mehr sein als eine Nichtregierungsorganisation, sei relativ harmlos gewesen, sagte die CDU-Politikerin am Samstag auf dem „Roten Sofa“ der evangelischen Publizistik. Kirche müsse ein Tick mehr sein: „Und das Tick mehr sein, ist der Glaube.“

Die CDU-Politikerin hatte zu Ostern mit Kritik an politischen Stellungnahmen eine Debatte über die Rolle der Kirchen ausgelöst. Die katholische Theologin Klöckner hatte sich in der „Bild am Sonntag“ von den Kirchen mehr Sinnstiftung und weniger Stellungnahmen zu tagesaktuellen Themen im Stile einer Nichtregierungsorganisation gewünscht. Diese Äußerungen stießen auf teils scharfen Widerspruch.

„Sie darf keine Partei sein“

Klöckner betonte erneut, die Kirche müsse sich zu Sinnfragen äußern: „Sie darf keine Partei sein.“ Sie wünsche sich lautere Töne, wenn es um Fragen wie den Schutz des ungeborenen Lebens oder die Sterbebegleitung gehe. Ihre Äußerungen hätten sich allerdings nicht auf den Brandbrief bezogen, in dem Kirchenvertreter das Abstimmungsverhalten der Unionsparteien in der Asyldebatte kritisiert hatten.

Die Synodenpräses der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich, sagte in der Diskussion mit Klöckner: „Wir dürfen nicht anfangen, geistiges Leben und christliche Positionierungen gegeneinander aufzurechnen.“ Menschen träten keineswegs aus der Kirche aus, weil sich diese positioniere: „Die Menschen erwarten es, dass wir uns einsetzen, für diejenigen, die sonst keine Stimme haben.“



Standing Ovations für Trump-Kritikerin Budde




Heinrich Bedford-Strohm, Vorsitzender des ÖRK-Zentralausschusses, und Mariann Edgar Budde auf dem Kirchentag.
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Die US-Bischöfin erinnert in ihrer Bibelarbeit an die starke Rolle von Frauen im frühen Christentum.

Hannover (epd). Der evangelische Kirchentag hat der als Trump-Kritikerin bekannt gewordenen US-Bischöfin Mariann Edgar Budde am Samstag einen begeisterten Empfang bereitet. Die 65-Jährige erinnerte in ihrer Bibelarbeit an die tragende Rolle von Frauen zu Beginn des Christentums. „Auch die Frauen waren Jünger“, sagte Budde, die mit Standing Ovations in der voll besetzten Messehalle in Hannover begrüßt wurde. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) warnte die Politik davor, mit der Angst von Menschen zu spielen.

Budde sagte, sie wünschte, sie würde Deutsch sprechen. Sie habe noch nie eine Bibelstelle vor so vielen Menschen ausgelegt. Weltweit bekannt wurde sie mit ihrer Predigt am Tag nach der zweiten Amtseinführung von Donald Trump, in der sie den anwesenden US-Präsidenten aufrief, Erbarmen und Mitgefühl mit den Schwächsten zu zeigen.

„Lebensverändernde Kraft des Christentums“

Die Bischöfin der episkopalen Diözese von Washington wies in ihrer Bibelarbeit auf die lebensverändernde Kraft des Christentums hin. Es gelte, in jedem Leben auf die innere Kraft zu vertrauen und das Richtige zu tun. Jeder könne den Weg von der Trauer zur Freude, von der Angst zum Mut finden.



US-Bischöfin Budde: Es ist eine ziemlich traumatische Zeit




Mariann Edgar Budde
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Budde mahnt mit Blick auf die aktuelle Politik in den USA zur Geduld. Ihren Empfang auf dem Kirchentag nennt sie im epd-Gespräch "sehr bewegend".

Hannover (epd). Die US-amerikanische Bischöfin Mariann Edgar Budde (65) hat mit Blick auf die aktuelle Politik in den USA zur Geduld ermutigt. „Wir brauchen eine breite Koalition von Menschen, die sich einig sind, dass wir eine neue Vision für unser Land brauchen, die auf der Menschenwürde und gemeinsamen Werten beruht“, sagte die Bischöfin der episkopalen Diözese von Washington, D.C. am Samstag auf dem 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover dem Evangelischen Pressedienst (epd).

epd: Frau Bischöfin Budde, Sie wurden auf dem evangelischen Kirchentag in Hannover für eine Bibelauslegung wie eine Heldin empfangen. Was macht das mit Ihnen?

Bischöfin Mariann Edgar Budde: Nun, es ist sehr bewegend. Ich liebe es, die Gesichter von so vielen Menschen zu sehen. Aber ich bin auch ein bisschen überrascht. Ich bin sehr glücklich, hier zu sein.

epd: Sie haben einen Tag nach der Amtseinführung von Donald Trump den US-Präsidenten aufgefordert, Barmherzigkeit mit denen zu zeigen, die jetzt Angst haben. Hat sich Ihr Leben nach Ihrer legendären Predigt im Januar verändert?

Budde: Ja! Ich glaube nicht, dass ich sonst hier sein würde. Es gibt mir die Möglichkeit, zu einem breiten Publikum zu sprechen. Ich bin froh, dass ich die Botschaft der Liebe und eine Perspektive des Christentums verbreiten kann, die nicht immer viel Aufmerksamkeit erhält, zumindest in unserem Land. Die Resonanz war so positiv, dass ich weitermachen möchte, denn wir brauchen diese Energie. Wir brauchen diesen Geist, um Menschen zu inspirieren. Ich denke, das ist eine gute Sache.

epd: US-Präsident Donald Trump ist nun seit mehr als drei Monaten im Amt. Viele seiner Entscheidungen sind schwer nachzuvollziehen. Wir in Europa sind überrascht, dass es in den USA so wenig Widerstand gegen ihn gibt. Warum ist das so?

Budde: Ich bin keine Expertin für Politik und soziale Bewegungen, aber ich würde sagen, dass dies eine ganz andere Zeit ist, in der wir leben. Auf jeden Fall ist das so im Vergleich zur ersten Trump-Regierung. Eine Menge Leute unterstützen den Präsidenten. Das ist eine echte Veränderung in unserem Land. Die Dinge passieren so schnell und so viele Dinge werden gleichzeitig abgebaut oder angegriffen, dass es verwirrend ist. Deshalb braucht es Zeit. Es passiert, aber die Menschen brauchen Zeit, um sich zu organisieren und ihren Weg zu finden.

epd: Was passiert im Moment?

Budde: Momentan arbeiten die Menschen sehr hart, um bestimmte Dinge zu schützen, um die Schulen zu schützen, um so viele Migranten wie möglich zu schützen, um mit den Tausenden von Menschen umzugehen, die plötzlich ihre Arbeit verloren haben. Es ist also eine ziemlich traumatische Zeit. Wir brauchen eine breite Koalition von Menschen, die sich einig sind, dass wir eine neue Vision für unser Land brauchen, die auf der Menschenwürde und gemeinsamen Werten beruht. Ich bitte die Menschen nur um Geduld. Wir sind alle noch ein wenig verblüfft.

epd: Was empfinden Sie zurzeit?

Budde: Das ist eine sehr fassungslose Situation. Und es wird dauern. Trump hat alle Ebenen der Macht und eine Menge Unterstützung. Es ist also nicht so einfach, einfach auf die Straße zu gehen und es zu stoppen. Es ist ein bisschen komplizierter.

epd: Trump beruft sich immer wieder auf das Christentum. Was halten Sie davon?

Budde: Jesus sagte, an ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Wir müssen ihn nicht danach beurteilen, wie er betet, sondern danach, wie er handelt.

epd: Sie haben ein Buch über Mut geschrieben, das nun auch auf Deutsch erschienen ist. Was bedeutet Mut für Sie in der heutigen Zeit?

Budde: Mut ist, wie wir auf Situationen reagieren, wenn wir gebeten werden, etwas sehr Schwieriges zu tun oder etwas, das wir noch nie zuvor getan haben und das ein gewisses Risiko oder eine Gefahr birgt. Manchmal ist es eine sehr private Erfahrung. Die Probleme, mit denen wir alle als Menschheit konfrontiert sind, erfordern unsere Zusammenarbeit. Das erfordert eine andere Art von Mut. Wir müssen zusammenarbeiten. Es erfordert eine Menge Demut. Aber letzten Endes muss jeder von uns entscheiden, ob er ein Teil davon sein will.

epd: In Europa und auch in den USA verliert das Christentum seine Anziehungskraft. Viele Leute treten aus den Kirchen aus. Was sind die Gründe?

Budde: Die Gründe sind vielfältig, vermute ich. Ich versuche, die Leute zu fragen, warum sie gehen. Ich möchte, dass die Kirche gedeiht und wächst, aber vor allem möchte ich, dass sie hilfreich ist. Wenn sie also nicht hilfreich ist, wenn die Leute das, was sie brauchen, woanders finden, dann kann ich das nicht kritisieren. Ich möchte, dass meine Kinder und Enkelkinder Ermutigung, Kraft und Nahrung finden.

epd: Und wenn sie das nicht in der Kirche finden?

Budde: Dann muss sie sich ändern. Gleichzeitig glaube ich, dass der Geist Gottes in der Welt lebendig ist. Unsere Aufgabe ist es, Wege zu finden, mit diesem Geist in Beziehung zu treten.

epd-Gespräch: Stephan Cezanne


Wüst: Umgang mit Missbrauch muss Thema in Ausbildungen sein




Dorothee Wüst
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Sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche ist auch auf dem Kirchentag ein Thema: Kirchenvertreter und Betroffene diskutieren über Macht und Verantwortung. Wichtig sei, dass alle Menschen in der Kirche für das Thema sensibilisiert seien.

Hannover (epd). Die pfälzische Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst will den Umgang mit sexualisierter Gewalt in allen kirchlichen Ausbildungsberufen verankern. Von der Gemeindepädagogin bis zum Theologiestudium müsse das Thema in jede Ausbildung rein, sagte Wüst am Samstag beim evangelischen Kirchentag. Wüst ist Sprecherin der kirchlichen Beauftragten im Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Diakonie.

Die theologischen Fakultäten müssten zudem anerkennen, dass es auch in ihren Bereichen sexualisierte Gewalt gebe. Es sei kein Nischenthema, betonte Wüst, und könne nicht in einer Fortbildung behandelt werden. In allen Aus- und Fortbildungsprogrammen von Kirche und Diakonie müsse das Thema tief verankert sein, um Reflexion zu ermöglichen und Sprachfähigkeit zu erreichen. Denn ihre Erfahrung sei, dass es vor Ort etwa in den Gemeinden, oft eine Hilf- und Ratlosigkeit gebe, die verhindere, für Betroffene von sexualisierter Gewalt ansprechbar zu sein, sagte Wüst bei einer Podiumsdiskussion vor Hunderten Zuhörern.

Expertin: Externe Hilfe holen

Potsdamer Professorin für Methoden der Sozialen Arbeit und Sozialforschung, Friederike Lorenz-Sinai, gab zu bedenken, dass eine bessere Qualifizierung nicht automatisch einen besseren Umgang mit Betroffenen garantiere. Keine noch so hohe Qualifizierung und Ausbildung schütze vor dem Affekt, sexualisierte Gewalt für unvorstellbar zu halten. Lorenz-Sinai ist eine der Autorinnen der evangelischen Missbrauchsstudie, die im Januar 2024 von einem unabhängigen Forschungsverbund veröffentlicht wurde.

Sie kenne Fälle etwa in Kindertagesstätten, in denen es zu Übergriffen gekommen sei, in denen Schutzkonzepte existiert hätten. Dennoch sei Betroffenen nicht geglaubt worden. Präventions- und Schutzkonzepte könnten geradezu fatal sein, wenn man sie nur abarbeite, wichtiger sei es, externe Hilfe für die Aufarbeitung zu holen, sagte Lorenz-Sinai.

Marlene Kowalski, Leiterin der Fachstelle Aktiv gegen sexualisierte Gewalt bei der Diakonie Deutschland, sagte, es fehle zwar an Wissen über die Mechanismen sexualisierter Gewalt und Täterstrategien. Aber wichtig sei auch, den Umgang mit Macht in der evangelischen Kirche und der Diakonie zu reflektieren. „Wir sprechen ungern über Macht, weil wir negieren, dass wir Macht haben“, sagte Kowalski. Institutionen müssten auch ihre eigenen Kritiker schützen.

Große Sensibilität bei Jüngeren

Gerade in der jüngeren Generation in der Kirche erlebe sie eine große Sensibilisierung für das Thema Gewalt und Machtstrukturen. Die Generation der 20- bis 30-Jährigen sei etwa mit der „MeToo“-Debatte aufgewachsen, sagte Kowalski.

Der Sprecher der Betroffenen in der evangelischen Kirche und Diakonie, Detlev Zander, sagte, er habe sich nicht vorstellen können, dass Betroffene in der evangelischen Kirche Macht erlangen und mitentscheiden können. Das Beteiligungsforum sei „eine große Errungenschaft“. Zander ist Betroffenensprecher im Beteiligungsforum, in dem Kirchen- und Diakonievertreter gemeinsam mit Betroffenenvertretern über Maßnahmen zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt beraten und entscheiden.



Landesbischöfin: Wir tun so, als hätten wir keine Macht



Hannover (epd). Die badische Landesbischöfin Heike Springhart hat an ihre Kirche appelliert, sich selbstkritisch mit Macht auseinanderzusetzen. In der evangelischen Kirche werde die Existenz von Macht negiert. „Wir tun so, als hätten wir keine Macht“, sagte Springhart am Samstag beim 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover. Damit werde Kirche unangreifbar und setze sich nicht mit dem Missbrauch von Macht auseinander. „Wir müssen Machtstrukturen transparent machen, die undercover daherkommen.“

Ebenso müsse die Theologie „als ein selbstkritsches Unterfangen begriffen“ werden, sagte die Bischöfin und Professorin für Systematische Theologie auf dem Podium „Gewaltraum Kirche“. Es gebe nicht eine einzige Theologie. Es gehe darum, dem Geheimnis Gottes und den vielen Gottesbildern auf der Spur zu bleiben.

Kirche dürfe Gruppen wie queere Menschen, Betroffene von sexuellem Missbrauch und Menschen mit Behinderung nicht länger marginalisieren, forderten Vertreter dieser Gruppen. Die behinderte Theologiestudentin Julia Schönbeck wünscht sich, dass sie nicht als Hilfsbedürftige, sondern als Mitwirkende gesehen werde.

Betroffener: Sexualität noch immer Tabuthema

Lukas Johrendt, Doktorand für Systematische Theologie an der Universität der Bundeswehr in Hamburg, fordert eine queere Theologie, die den Menschen nicht nur als Mann und Frau betrachtet. Matthias Schwartz, Pfarrer und Betroffener von sexuellem Missbrauch, kritisierte, dass Sexualität in den Kirchengemeinden noch immer ein Tabuthema sei. „Es gibt keine Worte für Sexualität. Deshalb haben Betroffene von sexuellem Missbrauch keine Chance, ihre Geschichten zu erzählen.“



Prantl: Missbrauchsskandale haben die Lehren der Kirchen verschüttet



Hannover (epd). Der Publizist Heribert Prantl hat die Kirchen nach den Missbrauchsskandalen zu Machtverzicht aufgerufen. Missbrauch habe die Lehren der Kirchen verschüttet, sagte Prantl am Samstag beim 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover. Eine Säkularisierung der Gesellschaft könne auch Positives bewirken, erklärte Prantl. Zu den Verirrungen der katholischen Kirche gehöre Machtbewusstsein. Eine Verirrung der evangelischen Kirche sei Staatsnähe. Säkularisierung stehe dafür, was das Christentum ausmache: Machtverzicht der Kirchen.

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, erklärte, die Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt in der Kirche sei ein bitterer Weg, „weil Verletzung und Unrecht in unserer Kirche begangen wurden“. Es gebe keine einfachen Lösungen, unterstrich sie. Kirche könne aber versuchen, sich anständig gegenüber den betroffenen Menschen zu verhalten. Dialog mit den betroffenen Menschen sowie geschützte Räume seien eine gemeinsame Aufgabe.

Fehrs und Prantl begrüßen Schritt des Verfassungsschutzes

Fehrs und Prantl begrüßten zu Beginn der Dialogbibelarbeit die Einstufung der AfD durch den Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch. „Wir alle lieben die Grundrechte und das friedliche Zusammenleben aller Menschen“, sagte Prantl. „Wir sollten wagen, das zu schützen, was wir lieben.“



EKD rechnet mit neuem Grundlagenpapier zum Frieden in diesem Jahr



Hannover (epd). Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will noch in diesem Jahr eine Neupositionierung zum Thema Frieden vorlegen. Man sei kurz davor, ein friedensethisches Grundsatzdokument zu veröffentlichen, sagte der Vizepräsident des EKD-Kirchenamts, Stephan Schaede, am Samstag beim evangelischen Kirchentag in Hannover. Die Weltlage habe sich „derart radikal verändert, dass wir neu nachdenken mussten“, sagte er.

Zuletzt hatte die EKD 2007 eine Denkschrift zum Thema Frieden vorgelegt. Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine und kontroversen Debatten über deutsche Waffenlieferungen an das überfallene Land hat die evangelische Kirche eine sogenannte Friedenswerkstatt initiiert, um die Denkschrift zu überprüfen und zu bearbeiten.

Kramer: Diskussionsprozess abgeschlossen

Der EKD-Friedensbeauftragte Friedrich Kramer sagte beim Kirchentag, der Diskussionsprozess sei abgeschlossen. An dem Dokument arbeite nun eine Gruppe, der unter anderem der Theologe und Ethiker Rainer Anselm sowie die Direktorin der Evangelischen Akademie in Berlin, Friederike Krippner, angehören. Kramer sagte, er rechne mit dem neuen Papier im Herbst.

Schaede diskutierte beim Kirchentag auf einem Podium unter anderem mit dem früheren polnischen Botschafter in Deutschland, Janusz Reiter, und dem Abteilungsleiter Rüstung im Verteidigungsministerium, Vizeadmiral Carsten Stawitzki. Auf das Podium eingeladen war nach epd-Informationen auch die frühere EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann, die jede Form militärischen Handelns ablehnt. Schaede bedauerte, dass Käßmann dies ausgeschlagen hat. „Schade, dass sie hier abgesagt hat“, sagte er.



Käßmann: Eine krisengeprägte Welt braucht mehr Gottvertrauen




Margot Käßmann
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Hannover (epd). Die einstige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, wünscht sich mehr Gottvertrauen in einer kriegs- und krisengeprägten Zeit. Vor Tausenden Zuhörerinnen und Zuhörern rief Käßmann bei einer Bibelarbeit beim evangelischen Kirchentag am Samstag in Hannover dazu auf, „die Ostererfahrung unseres Glaubens in die Welt zu tragen“.

Auch, wenn sich die Auferstehung Jesu - der Kern der Ostergeschichte - dem rationalen Verstehen entziehe, könne sie Gläubigen dennoch den Mut geben, für eine bessere Welt einzustehen. „Dann können wir widerständig sein in einer Welt der Lügen, die verbreitet werden. Dann können wir trotzig sein gegenüber all dem Gerede von Aufrüstung, die Sicherheit und Zukunft bringen soll“, unterstrich Käßmann mit Blick auf aktuelle Debatten und militärische Aufrüstung in Deutschland und Europa.

Jesus habe „Kontrastgesellschaft“ zu kriegerischer Welt entworfen

Jesus habe eine „Kontrastgesellschaft“ zu einer kriegerischen Welt entworfen, betonte die ehemalige hannoversche Landesbischöfin. Eine solche Welt spreche „nicht Börsenspekulanten, sondern Barmherzige“ selig und biete „Machotypen“ wie Donald Trump, Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdogan keine Bühne.

Käßmann betonte zudem die für Frieden, Gerechtigkeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt zentrale Bedeutung von Frauen. Während die Kirche als „Hort des Patriarchats“ Frauen jahrhundertelang gedemütigt habe, sei Jesus ihnen zu Lebzeiten auf Augenhöhe begegnet. Damit sei er gegen den Strom seiner Zeit geschwommen, unterstrich die Theologin. „Frauen wurde zur Zeit Jesu Haus und Familie als Wirkungsort zugeschrieben. Die Tradwife-Bewegung von heute lässt grüßen!“



Klöckner: Politik sollte Ängste der Menschen nicht missbrauchen



Hannover (epd). Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) hat davor gewarnt, dass Politiker und Politikerinnen mit der Angst von Menschen spielen. „Angst befreit nicht, Angst verkleinert und schnürt ein“, sagte sie am Samstag beim evangelischen Kirchentag in Hannover. Ängste sollten nicht zum Erreichen eigener politischer Ziele missbraucht werden. „Ein ganzes Volk permanent in Angst zu versetzen, das ist nicht nur unglaubwürdig, das ist auch unchristlich“, erklärte Klöckner.

Die katholische Theologin und CDU-Politikerin gestaltete eine Bibelarbeit, bei der sie die Ostergeschichte von der Auferstehung Jesu aus dem Matthäus-Evangelium auslegte. In der Aufforderung aus der Bibel an die Menschen „Fürchtet Euch nicht“ sehe sie einen Appell an die Politik, Vertrauen zu schaffen, sagte Klöckner.

„Einander aushalten“

Zugleich rief sie zum Einsatz für die Demokratie auf. „Demokratie gibt es nicht im Schlafwagen, die bleibt nicht einfach, nur weil sie da ist“, sagte die Parlamentspräsidentin. Sie müsse immer wieder erarbeitet werden. Klöckner warb für einen offenen und ehrlichen Dialog in gesellschaftlichen Auseinandersetzungen. „Wir müssen einander aushalten, auch unterschiedliche Sichtweisen“, sagte sie.



Wulff zu US-Entwicklung: Europäische Werte verteidigen




Christian Wulff im Gespräch mit Julia Klöckner und Anja Siegesmund
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Hannover (epd). Angesichts der politischen Entwicklungen in den USA hat der frühere Bundespräsident Christian Wulff dazu aufgerufen, europäische Werte zu verteidigen. „Unser Europa kann vorbildlich für eine weltoffene, liberale Gesellschaft bleiben“, sagte Wulff am Samstag beim evangelischen Kirchentag in Hannover.

Der christliche Nationalismus in den USA habe mit dem Christentum nichts zu tun. „Jesus hat uns gelehrt, nicht eine bestimmte Ideologie zu lieben, sondern Menschen“, sagte Wulff. Auch in Deutschland würden zunehmend Feindbilder wie Antisemitismus kreiert.

Erstarken der AfD „Ernstfall in unserem Land“

Das Erstarken der AfD sei für ihn „der Ernstfall in unserem Land“. Unter Applaus betonte Wulff: „Vielfalt und Demokratie sind anspruchsvoll. Es ist nämlich einfach, eine Mehrheit zu organisieren gegen Minderheiten.“ Politische Klarheit bedeute für ihn, die AfD in Deutschland zu bekämpfen. Extremisten dürften keine Ämter bekommen, denn sie missbrauchten diese.

Die amerikanische Kirchenpräsidentin Karen Georgia Antoinette Thompson sagte, es sei problematisch und falsch, wenn christliche Nationalisten Donald Trump mit dem Papst gleichsetzten oder ihn als von Gottes Gnaden sähen. „Das ist ein Sakrileg“, sagte die Präsidentin der United Church of Christ.

Bilz: Positionierung schmerzhaft, aber nötig

Der sächsische Landesbischof Tobias Bilz sagte, in den AfD-Hochburgen im Osten, wo teils Menschen um ihr Auskommen fürchteten, sei es „schmerzhaft“, sich zu positionieren. Es bleibe aber nötig. „Wir müssen aus unseren Löchern treten und in eine Debatte eintreten, die für die freiheitliche Demokratie von existenzieller Bedeutung ist.“



Kirchentags-Resolution fordert AfD-Verbot




Kirchentag Hannover
Paul-Philipp Braun

Hannover (epd). Beim evangelischen Kirchentag in Hannover ist eine Resolution für ein AfD-Verbot verabschiedet worden. Die Resolution „AfD-Verbot - Jetzt“ erreichte am Samstag bei einer Diskussionsveranstaltung mit dem Vorsitzenden des Weltkirchenrats, Heinrich Bedford-Strohm, im Schauspielhaus das Quorum von 500 Stimmen. Der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) stimmte ebenfalls dafür.

Mit der Erklärung reagierten die Initiatoren vom ökumenischen Netzwerk „Antifaschistische Kirchen“ auf die Einstufung der AfD als gesichert rechtsextremistische Bestrebung durch das Bundesamt für Verfassungsschutz. In der Resolution heißt es: „Wir fordern den Bundestag, Bundesrat und die Bundesregierung auf, das Bundesverfassungsgericht mit der Prüfung der Verfassungsmäßigkeit der AfD zu beauftragen.“ Und weiter: „Unsere Kirchenleitungen bitten wir dringend darum, diese Forderung mit all ihren Mitteln zu unterstützen und in eigene Beschlüsse zu überführen.“

Verbot würde staatliche Finanzierung stoppen

Ein Sprecher des Netzwerks, der Gießener Pfarrer Johannes Krug, erklärte im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd): „Das Verbot wird nicht die Wurzel des Faschismus lösen, dafür ist rechtsextremes Gedankengut zu tief in der Gesellschaft verankert.“ Es schaffe aber Luft zum Atmen, auch weil so die staatliche Finanzierung der AfD gestoppt werde.



Bischof Kramer zurückhaltend bei AfD-Verbotsverfahren




Friedrich Kramer im Interview mit epd-Chefkorrespondentin Corinna Buschow
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Hannover (epd). Der mitteldeutsche Bischof Friedrich Kramer äußert sich zurückhaltend zu einem möglichen AfD-Verbotsverfahren. „Ich finde den Ansatz, das politisch zu lösen, besser“, sagte Kramer, der auch Friedensbeauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist, am Samstag beim evangelischen Kirchentag in Hannover. Ob ein Verbotsverfahren sinnvoll ist, müssten die zuständigen Institutionen entscheiden.

Das Bundesamt für Verfassungsschutz stuft die AfD seit Freitag als gesichert rechtsextremistische Bestrebung ein, wegen der die Menschenwürde missachtenden, extremistischen Prägung der Gesamtpartei. Ein Parteiverbotsverfahren kann nur von Bundestag, Bundesrat und Bundesregierung initiiert werden. Die schlussendliche Prüfung, ob eine Partei verfassungswidrig ist, liegt beim Bundesverfassungsgericht.

Kramer: Gutachten löst eher Solidarisierung aus

Der leitende Geistliche der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Kramer, sagte, bei den AfD-Anhängern werde das Gutachten wenig zum Nachdenken anregen, sondern eher Solidarisierungen auslösen. In Ostdeutschland werde geraunt, der Verfassungsschutz sei „wie die Stasi“, sagte Kramer bei einem Interview auf dem „Roten Sofa“ der evangelischen Publizistik.

Der 39. Deutsche Evangelische Kirchentag geht am Sonntag in Hannover zu Ende. Das fünftägige Treffen steht unter der Losung „mutig - stark - beherzt“.



Nordkirchen-Bischöfin für zeitnahe Debatte über AfD-Verbotsverfahren




Kristina Kühnbaum-Schmidt (r.) und Mithika Mwenda von der Panafrikanischen Allianz für Klimagerechtigkeit
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Hannover (epd). Nordkirchen-Bischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt spricht sich für eine rasche politische Diskussion über ein AfD-Verbotsverfahren aus. „Ich finde es gut, wenn die aktuelle Einstufung des Verfassungsschutzes dazu führt, dass der Diskurs um das AfD-Verbotsverfahren jetzt geführt wird und dringlich geführt wird“, sagte sie am Samstag auf dem 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover.

Alle Menschen seien gleichermaßen Gottesgeschöpfe, unterstrich die Nordkirchen-Bischöfin. „Im christlichen Glauben ist für Rechtsextremismus, Rassismus und rechtsextremes völkisches Denken kein Platz“, sagte Kühnbaum-Schmidt.

Die Theologin beklagte, dass die Klimakrise in Deutschland in den Hintergrund gerückt sei. Viele Deutsche hätten offenbar ein Problem damit, die Klimakrise als dringlich anzuerkennen, sagte Kühnbaum-Schmidt, die auch Beauftragte für Schöpfungsverantwortung des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist.

„Globaler Norden muss Verantwortung übernehmen“

Kühnbaum-Schmidt appellierte an die christliche Gemeinschaft: „Gott hat uns die Verantwortung für seine Schöpfung gegeben.“ Weit entwickelte Staaten wie Deutschland seien für einen Großteil der weltweiten Emissionen verantwortlich, die Auswirkungen spürten vor allem ärmere Länder des Globalen Südens. „Wir im globalen Norden müssen Verantwortung übernehmen“, unterstrich die Bischöfin.



Högl hält Dialog mit AfD-Politikern für "sehr schwierig"



Hannover (epd). Die Wehrbeauftragte des Bundestages, Eva Högl (SPD), hält einen sinnvollen Dialog mit AfD-Politikern für nahezu unmöglich. Von ihrem Platz im Bundestag aus erlebe sie regelmäßig, wie „vom rechten Rand“ Hass und Hetze verbreitet würden, sagte Högl am Samstag beim evangelischen Kirchentag in Hannover: „Dem müssen wir sehr deutlich widerstehen.“

Christen hätten zwar die Aufgabe, Brücken zu bauen, sagte Högl sinngemäß. Bei Rechtsextremen sei dies aber schwierig, betonte die SPD-Politikerin und verwies auf die am Freitag bekannt gewordene Einstufung der AfD als gesichert rechtsextremistisch durch das Bundesamt für Verfassungsschutz. „Da ist es sehr schwierig, in den Dialog zu gehen“, sagte Högl.

Gespräch mit AfD-Wählern suchen

Mit AfD-Wählern müsse das Gespräch hingegen gesucht werden. Diese wählten die AfD „vielleicht aus Verwirrung, aus Wut, aus Schmerz, aus einem persönlichen Erleben, aus Frustration“, sagte die SPD-Politikerin. „Wir sollten uns um jeden Einzelnen und jede Einzelne bemühen und sie wieder auf den richtigen Pfad der Demokratie, der Menschenliebe und des gegenseitigen Respekts zurückführen. Ich finde, das lohnt sich“, so Högl.



Neubauer: Legitimer Protest wird kriminalisiert




Luisa Neubauer
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Hannover (epd). Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer warnt vor wachsender Kriminalisierung von Aktivismus und legitimem Protest in Deutschland. „Was wir jetzt schon im Kleinen erleben, ist Symbol einer großen Welle von Degradierung und Populismus gegen legitimen Protest“, sagte Neubauer am Samstag auf dem 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover.

Die „Omas gegen Rechts“ beispielsweise seien kürzlich vom zukünftigen Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) „fertig gemacht worden“, so Neubauer. Die Unionsfraktion hatte einen Tag nach der Bundestagswahl mit einer Kleinen Anfrage an die Bundesregierung die Gemeinnützigkeit mehrerer Organisationen, darunter die „Omas gegen Rechts“, infrage gestellt.

Anklage gegen Carla Hinrichs

Mit Neubauer auf dem Podium saß auch die angeklagte Klimaaktivistin Carla Hinrichs. Die Generalstaatsanwaltschaft München wirft ihr vor, mit anderen Aktivisten der „Letzten Generation“ eine kriminelle Vereinigung gebildet zu haben. „Die Anklage gegen die 'Letzte Generation‘ zeigt, was passieren kann“, sagte Hinrichs. „Recht und Gerechtigkeit können manchmal sehr weit auseinanderliegen.“

Hinrichs zeigte sich aber auch dankbar für das Recht auf Protest in Deutschland: „Ich habe auch mal blaue Flecken, aber ich setze mein Leben nicht aufs Spiel. Das ist in anderen Ländern anders, das müssen wir schützen.“ Friedlicher ziviler Ungehorsam reguliere die Demokratie und sei notwendig, auch wenn sie deshalb „auf der anderen Seite im Gerichtssaal als Angeklagte sitze“, sagte Hinrichs.



Bätzing wünscht sich auch Frauen an der Spitze der Kirche




Bischof Georg Bätzing
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Hannover (epd). Kurz vor der Papstwahl kommende Woche in Rom hat sich der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, erneut für die Rechte von Frauen in der Kirche starkgemacht. Er wünsche sich sehr, dass Frauen und Männer gemeinsam die Kirche leiten können, sagte der Limburger Bischof am Samstag in Hannover beim evangelischen Kirchentag. „Ich tue alles dafür, dass Frauen in der Kirche unterschiedslos leiten und Entscheidungen treffen können.“

Dies sei ein Gebot der Gerechtigkeit, sagte Bätzing. Geschlechtergerechtigkeit sei ein hoher Wert in der europäischen Kultur, den er auch vertrete "Es gibt viele theologische Linien, die uns da herausführen könnten, sagte Bätzing bei einer Bibelarbeit zu einem Text aus dem Matthäusevangelium. In der katholischen Kirche sind, anders als in der evangelischen Kirche, Frauen das Priesteramt und damit auch die meisten leitenden Ämter versagt.

Limperg: Wann gibt es eine Päpstin?

Zuvor hatte die Präsidentin des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe, Bettina Limperg, in der Dialogbibelarbeit gefragt, wann es in der katholischen Kirche eine Päpstin geben werde. Limperg ist evangelische Christin. Was müsse passieren, damit dieses selbstverständliche Menschenrecht der Frauen zur Geltung komme, fragte sie. Sie akzeptiere, dass es katholische Frauen sein müssten: „Deswegen bewerbe ich mich auch nicht“, sagte sie.

Bätzing erzählte, dass er im vergangenen Oktober in Rom katholische Frauen getroffen habe, die für sich die Berufung zum Priesteramt verspüren. „Nicht um für sich etwas zu ergattern, sondern um für die Kirche etwas zu erreichen.“ Er wolle sich mit seinen Möglichkeiten dafür einsetzen.



Bischof greift in die Tasten



Hannover (epd). Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hat beim evangelischen Kirchentag ein verstecktes Talent offenbart: Am Ende seiner Bibelarbeit am Samstagmorgen griff der Limburger Bischof selbst in die Tasten des E-Pianos und begleitete hunderte Kirchentagsbesucher zu „Verleih' uns Frieden gnädiglich“ in der Melodie von Matthias Nagel. Noch bis Sonntag findet der 39. Deutscher Evangelischer Kirchentag in Hannover statt. Mit Bibelarbeiten startet gewöhnlich das inhaltliche Tagesprogramm.



Kostenloses Essen für alle auf dem Kirchentag




Diakoniepastor Friedhelm Feldkamp verteilt Muffins
epd-bild/Tim Wegner

Hannover (epd). Thailändisches Curry, Muffins, Brezeln: Im Vesper-Kirchen-Zelt auf dem evangelischen Kirchentag in Hannover gibt es kostenlose Mahlzeiten für alle. Es gehe darum, „verschiedene Bevölkerungsgruppen, die sonst wenig miteinander zu tun haben, gemeinsam an einen Tisch zu bringen“, erläuterte Diakoniepastor Friedhelm Feldkamp. Die Menschen gingen anders raus, als sie reingekommen seien: „Mit einer Fröhlichkeit und Entspanntheit.“

Kooperationspartner des Projekts sind der Kirchenkreis Hannover, das Diakonische Werk Hannover, die Bahnhofsmission Hannover und das Straßenmagazin „Asphalt“. Rund 80 Ehrenamtliche helfen in dem Zelt in Bahnhofsnähe abwechselnd in Schichten, wie Karen Hammerich von der Bahnhofsmission Hannover berichtete. Auch einige Prominente, wie die SPD-Politiker Adis Ahmetovic und Steffen Krach, hätten bereits Essen ausgegeben. Bis zu 800 Essen gingen täglich über den Tresen.

„Zehn von zehn“

Auf den Bänken finden etwa 100 Menschen gleichzeitig Platz. Unter ihnen sind Kirchentagsbesucher, Passanten, wohnungslose Menschen oder Menschen mit wenig Geld. Das Angebot kommt bei den Gästen offenbar gut an. Die 20-jährige Nora Elsäßer aus Laufenburg an der Schweizer Grenze etwa sagte: „Schön, dass es so etwas gratis gibt.“ Zur Bewertung fügte sie hinzu: „Eine Zehn von zehn.“



Hannoverscher Kirchentag übergibt Staffelstab für 2027 an Düsseldorf



Hannover, Düsseldorf (epd). Nach Hannover kommt Düsseldorf: Vor dem Abschluss des evangelischen Kirchentags hat der hannoversche Bischof Ralf Meister symbolisch den „Staffelstab“ an die Evangelische Kirche im Rheinland übergeben. Der rheinische Präses Thorsten Latzel nahm den Ahornstab mit dem Kirchentagskreuz am Samstagabend auf der Bühne am „Platz der Weltausstellung“ in der Innenstadt Hannovers entgegen. Der 40. Deutsche Evangelische Kirchentag findet im Mai 2027 in Düsseldorf statt.

Der hannoversche Bischof Meister erklärte, der Kirchentag in Hannover habe Bewusstsein dafür geschaffen, die Welt wachsam wahrzunehmen und zu verändern. Der rheinische Präses Latzel sagte, vom Kirchentag in Hannover nehme man „ganz viel Leidenschaft“ mit. „Kommt zu uns - es lohnt sich!“, lud der leitende Theologe der zweitgrößten Landeskirche nach Düsseldorf ein: „Party - das können wir. Wir freuen uns auf euch!“

Nach den Worten von Kirchentagspräsidentin Anja Siegesmund hat das Protestantentreffen gezeigt: „Demokratie lebt mitten unter uns - auf dem Kirchentag.“ Der Oberbürgermeister von Hannover, Belit Onay (Grüne), wünschte Düsseldorf „alles Gute für den Kirchentag“.

Zum dritten Mal in Düsseldorf

Der Kirchentag in Düsseldorf soll unter dem Leitwort „Es hatte aber alle Welt einerlei Zunge und Sprache“ stehen (1. Moses 11,1). Der Kirchentag ist dann nach 1973 und 1985 zum dritten Mal in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt zu Gast. Der Kirchentag in Hannover, der am Sonntag mit einem großen Gottesdienst zu Ende geht, stand unter der biblischen Losung „mutig - stark - beherzt“.



Von Moos bis Metal: Unkonventionelle Gottesdienste beim Kirchentag




Musikgottesdienst "Metal in der Kirche" in der Auferstehungskirche Hannover
epd-bild/Tim Wegner
Der Kirchentag ist ein Ort für Gottesdienst-Experimente. Während manche Kirchentagsbesucher in der Kirche Metal hören, beten andere im Stadtwald.

Hannover (epd). Das Setting wirkt wie ein ganz normaler Gottesdienst. Blaue Scheinwerfer beleuchten den Altarraum, die Sonne scheint durch orange-gelb-blaue Kirchenfenster. Über dem Altar hängt an Stahlseilen ein Metall-Kreuz mit einem aufrechten Jesus aus Bronze. Doch dann dröhnt basslastige Metal-Musik aus den Boxen: Gitarren, Keyboard, Schlagzeug, der Sänger 'shoutet' den englischen Text.

Die Kirche ist voll. Rund 250 Menschen sitzen in den Reihen der Auferstehungskirche, besuchen den Metal-Gottesdienst auf dem 39. Evangelischen Kirchentag in Hannover. Dieser Gottesdienst ist einer von mehreren experimentellen Gottesdienst-Formen. Dafür soll der Kirchentag eine Plattform bieten. So gibt es unter anderem Gottesdienste im Dunkeln, einen Fußball- und einen Taylor-Swift-Gottesdienst.

Musik röhrt düster und kraftvoll

In der Auferstehungskirche liest Pastor Christian Rebert im Wechsel seine Predigt und Bibelstellen vor, dann folgt der passende Song auf Englisch. Es geht um Schuld, Schmerz und Reue, Petrus‘ Verrat an Jesus „ehe der Hahn kräht“ und den Judaskuss. „Judas mag so gebetet haben, wie der Song von In Flames 'All the pain'“, sagt Rebert, der in der Gemeinde Wienhausen bei Celle arbeitet.

Die Musik röhrt düster und kraftvoll in den Kirchenraum. Sie verdeutlicht den Tiefgang und die Schwere der Geschichten von Petrus und Judas. Die Schuld, die sie auf sich geladen haben. Das Leid, das sie sich damit aufgebürdet haben.

Vogelgezwitscher und knackende Äste

Ganz anders ist die Stimmung beim Wald-Gottesdienst im hannoverschen Stadtwald Eilenriede: Umgeben vom Grün der Blätter zwischen Vogelgezwitscher und dem Knacken der Äste singen rund 40 Menschen 'Komm Herr, segne uns'.

Die Wald-Gottesdienste werden von rund sieben überkonfessionellen Ehrenamtlichen aus dem Raum Hannover abwechselnd geleitet - jeden ersten Freitag im Monat. Sie seien an keine Gemeinde gebunden, erzählt der Ehrenamtliche Detlev Matalla. Seine Frau Susanne Matalla erklärt in ihrer Ansprache, es gehe darum, im Wald „Unterstützung für die eigene und nicht nur für fremde Seelen“ zu bekommen.

„Wie eine Natur-Kathedrale“

Der Gottesdienst führt drei Kilometer durch den Stadtwald. Er bietet an verschiedenen Stationen Zeit zum Innehalten und ist interaktiv. In Anlehnung an das Kirchentagsmotto sollen die Teilnehmer sich in der Natur umschauen und die Frage beantworten, „was ist hier 'mutig - stark - beherzt'?“ Leonore Sell aus Bremen ist eine Buche aufgefallen. Trotz ihrer Versehrtheit treiben die Blätter weiter aus, beschreibt Sell den Baum.

Die 61-Jährige wollte den Gottesdienst im Wald unbedingt miterleben. Sie arbeitet im Friedwald in Schwanewede bei Bremen, begleitet dort Beisetzungen, bringt Namenstafeln an, sucht passende Bäume. Der Wald sei für sie ein Ort der Ruhe, er spiegele den „Kreislauf von Werden und Vergehen“ wider. „Die Bäume streben hoch, das ist wie eine Natur-Kathedrale“, sagt sie mit Blick auf das dichte Kronendach.

Diakonin plant Metal-Gottesdienste mit Live-Band

Einen Bezug zu ihrem Beruf hat auch Stefanie Tielke aus Minden, die am Metal-Gottesdienst teilnimmt. Während die meisten Besucher still auf den Bänken sitzen, nickt Tielke rhythmisch mit dem Kopf zur Musik. Die angehende Diakonin im Metal-Band-Shirt ist extra für den Gottesdienst zum Kirchentag gekommen. Sie möchte zukünftig auch selbst Metal-Gottesdienste planen und sich heute etwas abschauen. „Aber dann mit Live-Band“, sagt die 51-Jährige.

Ihr Partner, Steven Voßen, findet es toll, auf dem Kirchentag Leute kennenzulernen. „Dieses Gemeinschaftsbildende hat man nur noch bei Konzerten oder in kirchlichen Gemeinschaften.“

Für Pastor Rebert ist Religion ein Gefühl, „ein 'inneres Zumute-Sein'“. Er bezieht sich auf die Religionstheorie Friedrich Schleiermachers, wie er erzählt. Metal in seiner Gefühlsstärke könne dies abbilden, die Texte, die er im Gottesdienst verwende, seien inhaltlich anschlussfähig, sagt der 37-Jährige. „Es geht nicht darum, was Cooles zu machen, sondern in die Bibeltexte und Gebete hineinzuführen und dafür zu sensibilisieren.“

Von Sonja Scheller (epd)


Wenn eine Kiwi rechtsextrem wird




Kennen sich nun aus mit rechtsextremistischen Codes: Magnus Wurm, Katharina Hartelt, Alexander Einart, Birte Hofmann (v.l.)
epd-bild/Tim Wegner
Emojis sind in Chats und sozialen Medien allgegenwärtig. Rechtsextreme nutzen die harmlosen Symbole inzwischen jedoch auch als geheime Zeichen. Workshops zum Thema Rechtsextremismus stießen beim Kirchentag in Hannover auf großes Interesse.

Hannover (epd). Ein Kugelschreiber, ein Vampir oder eine Kiwi - die vielfach benutzten Bildsymbole bei Chatnachrichten oder auf Facebook haben in der rechtsextremen Szene eine komplett andere Bedeutung. Da dienen sie als Erkennungszeichen für Holocaust-Leugner, Antisemiten und Transfeinde, wie Referent Magnus Wurm im vollen Workshop-Zelt unter dem Expo-Dach erklärt.

Der täglich beim evangelischen Kirchentag in Hannover angebotene Workshop „Rechtsextreme Codes erkennen und dekonstruieren“ war so gut besucht, dass Interessenten oft auf den nächsten Workshop vertröstet werden mussten. Weitere Workshops boten Argumentationstraining gegen Rechtspopulismus und Rassismus an.

Flut von rechtsextremen Inhalten

Die 24-jährige Teilnehmerin Birte Hofmann aus Bayern findet, angesichts des Erstarkens der AfD „wird die Frage immer wichtiger, wie mit Rechtsextremismus umzugehen ist“. Sie trägt ein schwarzes T-Shirt, auf dem ein Hakenkreuz zerstört wird. Gegenüber Rechtsextremisten müsse man klare Kante zeigen, sagt sie.

Für eine 22-jährige Frau aus Dortmund ist wichtig, mehr über rechtsextrem verwendete Symbole zu erfahren. Die Flut von rechtsextremen und rechtspopulistischen Inhalten, etwa von der AfD, nehme zu. Nicht immer komme man darauf, dass das rechtsextreme Zeichen seien.

Winkender Junge

„Welche von den zehn Emojis haben einen rechtsextremen Bezug?“, fragt Referent Wurm im vollen Workshop-Zelt auf dem Messegelände. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer klicken auf ihre Smartphones und geben ihre Voten ab. Die ersten zwei Symbole können viele noch identifizieren: Ein rotes Kreuz anstelle eines verbotenen Hakenkreuzes oder der winkende Junge, der den Hitlergruß symbolisieren soll.

Viel schwieriger sind rechtsextreme Zusammenhänge hinter Emojis wie einem Kugelschreiber oder einer Kiwi-Frucht zu vermuten. Der Kugelschreiber verweist auf die bei Holocaust-Leugnern beliebte Verschwörungslegende, dass das Tagebuch des jüdischen Mädchens Anne Frank eine Fälschung sei, weil dort Passagen mit erst nach dem Zweiten Weltkrieg gebräuchlichen Kugelschreibern geschrieben worden seien. Die Passagen stammten jedoch von Anne Franks überlebendem Vater, der später mit Kugelschreiber den Text redigiert habe, erläutert Wurm.

Kiwi als Erkennungszeichen der Transfeinde

Mit dem Emoji der Kiwi-Frucht erkennen sich in der rechten Szene Transfeinde, wie Wurm weiter erläutert. Bei der Frucht wachsen sowohl männliche als auch weibliche Blüten am selben Baum. Der Vampir steht bei Antisemiten für ein blutsaugendes Judentum. Damit wird auf Legenden von mittelalterlichen Ritualmorden von Juden angespielt.

Die Emojis selbst seien natürlich nicht verboten, erklärt Wurm, der im Auftrag der Christlichen Arbeiterjugend (CAJ) an Schulen und anderen Einrichtungen Aufklärung betreibt. Sie würden aber anstelle von verbotenen Symbolen verwendet.

Rechte Codes melden und Accounts blockieren

Rechtsextreme nutzten die Zeichen, um sich gegenseitig zu erkennen, erläutert Wurm. „Jetzt kennt Ihr die auch.“ Ziel sei es, „die Leute zu empowern, Wissen zu vermitteln und Handlungsempfehlungen zu geben“, erklärt er.

Man kann durchaus etwas gegen rechtsextreme Codes unternehmen, fügt der Referent hinzu. Man könne diese an die Betreiber der Plattformen melden. Auch könne man solche Accounts blockieren. Und man könne sich von Organisationen wie dem Bundesverband Mobile Beratung Hilfe holen.

Das Wissen um von Rechtsextremen genutzte Codes sollte aber nicht dazu führen, dass die entsprechenden Emojis nicht mehr benutzt werden, sagt Wurm. Denn dann würde man diese den Rechtsextremisten überlassen.

Von Holger Spierig (epd)



Zitate des Kirchentags

Klöckner: Keine Demokratie im Schlafwagen




Julia Klöckner

„Demokratie gibt es nicht im Schlafwagen, die bleibt nicht einfach, nur weil sie da ist.“

Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) beim 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover



Käßmann: Tradwife-Bewegung lässt grüßen



„Frauen wurde zur Zeit Jesu Haus und Familie als Wirkungsort zugeschrieben. Die Tradwife-Bewegung von heute lässt grüßen!“

Die einstige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, bei einer Bibelarbeit auf dem evangelischen Kirchentag in Hannover.