Hannover (epd). Nordkirchen-Bischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt spricht sich für eine rasche politische Diskussion über ein AfD-Verbotsverfahren aus. „Ich finde es gut, wenn die aktuelle Einstufung des Verfassungsschutzes dazu führt, dass der Diskurs um das AfD-Verbotsverfahren jetzt geführt wird und dringlich geführt wird“, sagte sie am Samstag auf dem 39. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover.

Alle Menschen seien gleichermaßen Gottesgeschöpfe, unterstrich die Nordkirchen-Bischöfin. „Im christlichen Glauben ist für Rechtsextremismus, Rassismus und rechtsextremes völkisches Denken kein Platz“, sagte Kühnbaum-Schmidt.

Die Theologin beklagte, dass die Klimakrise in Deutschland in den Hintergrund gerückt sei. Viele Deutsche hätten offenbar ein Problem damit, die Klimakrise als dringlich anzuerkennen, sagte Kühnbaum-Schmidt, die auch Beauftragte für Schöpfungsverantwortung des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist.

„Globaler Norden muss Verantwortung übernehmen“

Kühnbaum-Schmidt appellierte an die christliche Gemeinschaft: „Gott hat uns die Verantwortung für seine Schöpfung gegeben.“ Weit entwickelte Staaten wie Deutschland seien für einen Großteil der weltweiten Emissionen verantwortlich, die Auswirkungen spürten vor allem ärmere Länder des Globalen Südens. „Wir im globalen Norden müssen Verantwortung übernehmen“, unterstrich die Bischöfin.