Bad Nauheim (epd). Die „Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum“ erhält für ihren Beitrag zur Berliner Stadtgeschichte und für eine „friedliche und plurale Gesellschaft“ die Buber-Rosenzweig-Medaille 2023. Dank der Stiftungsarbeit sei die in der NS-Zeit stark zerstörte Neue Synagoge in Berlin zu einem „Ort des Dialogs mit bundesweiter Ausstrahlung“ geworden, teilte der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit am 27. April in Bad Nauheim mit. Die Verleihung der undotierten Auszeichnung ist für den 5. März 2023 in Erfurt geplant.

Die Stiftung „Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum“ war 1988 zum 50. Jahrestag der Reichspogromnacht noch auf Initiative des Ministerrates der DDR gegründet worden. Sie verfolgte das Ziel, das bei den Novemberpogromen in Brand gesetzte und nach einem späteren Luftangriff zerstörte Gebäude in Teilen wieder aufzubauen und Dokumente zum jüdischen Leben in Berlin zu sammeln. Der markante, orientalisch wirkende Kuppelbau im Berliner Stadtzentrum war 1995 wiedereröffnet worden. Er wird aber nicht mehr vorrangig als Synagoge, sondern als Ausstellungs- und Veranstaltungsraum genutzt.

Merkel und Maffay

Die Buber-Rosenzweig-Medaille ist nach den jüdischen Philosophen Martin Buber (1878-1965) und Franz Rosenzweig (1886-1929) benannt. Sie wird seit 1968 jährlich von den deutschen Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit an Personen, Institutionen oder Initiativen vergeben, die sich in besonderer Weise für die Verständigung zwischen Christen und Juden einsetzen.

Preisträger der vergangenen Jahre waren unter anderen Angela Merkel (CDU), der Sänger Peter Maffay und der evangelische Theologe Nikolaus Schneider. In diesem Jahr wurden der Präsident von Eintracht Frankfurt, Peter Fischer, und der jüdische Sportverband Makkabi geehrt.