Düsseldorf (epd). Das Land NRW und die Jüdische Gemeinde Düsseldorf haben die Kooperation für die „Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit - Beratung bei Rassismus und Antisemitismus“ (Sabra) vorzeitig verlängert. Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP) unterzeichnete die entsprechende Vereinbarung am 29. April bei einem Besuch in der neuen „Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Nordrhein-Westfalen“, wie das Ministerium mitteilte.
„Durch gute Präventionsarbeit wollen wir dazu beitragen, dass es erst gar nicht zu antisemitischen Vorfällen kommt - und wenn doch, dann stehen wir den Schulen mit Konzepten zur Intervention beiseite“, sagte die Ministerin. Die Fortsetzung der Zusammenarbeit der seit 2019 bestehenden Kooperation unterstreiche die Zielsetzung der Landesregierung, Antisemitismus und jeder Form von Diskriminierung entschieden entgegenzutreten. Die Schulen sollten Unterstützung bei der Prävention und bei der Intervention bei Fällen von Antisemitismus erhalten.
Die Jüdische Gemeinde Düsseldorf sei stolz, mit Sabra eine zivilgesellschaftliche Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit etabliert zu haben, die seit ihrer Schaffung 2017 „Pionierarbeit auf dem Feld der Antisemitismusbekämpfung“ leiste, sagte der Vorstandsvorsitzende der Gemeinde, Oded Horowitz. Sabra unterstützt Schulen in NRW beim Thema „Umgang mit Antisemitismus“. Überdies berät sie unter anderem die Landesstelle Schulpsychologie und Schulpsychologisches Krisenmanagement sowie die Landespräventionsstelle gegen Gewalt und Cybergewalt an Schulen bei Maßnahmen gegen Antisemitismus. Das Ministerium für Schule und Bildung unterstützt das Projekt mit einer Lehrerstelle sowie Sachmitteln.
„In den Schulen haben wir als Gesellschaft und Staat einmalig die Chance, systematisch und koordiniert Werte und Normen des toleranten und weltoffenen Miteinanders an junge heranwachsende Menschen zu vermitteln“, sagte die Antisemitismusbeauftragte des Landes NRW, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger. Vor allem in den Schulen käme es immer wieder zu antisemitischen Vorfällen. Diese fänden „aber zumeist unterhalb der Strafbarkeitsgrenze statt und tauchen so kaum in einer Statistik auf“, unterstrich die frühere Bundesjustizministerin. Die neu eingerichtete zentrale Meldestelle für Antisemitismus in NRW erfasse nun auch diese Fälle und mache eine „gezieltere Präventionsarbeit“ möglich.