Berlin (epd). Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz (SPK) erinnert gemeinsam mit den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen und den Rundfunkanstalten RBB und BR an die Opfer von nationalsozialistischem Kunstraub. Anhand von Restitutionsfällen würden vergessene Lebensgeschichten jüdischer Menschen erzählt, teilte die SPK am 23. Februar in Berlin mit. Geplant sei eine eigene Projektwebseite als multimediale „Mediathek der Erinnerung“.

Gefördert von der Kulturstaatsministerin werden den Angaben zufolge vom Bayerischen Rundfunk und dem Rundfunk Berlin-Brandenburg jeweils 15 kurze Filme gedreht, beispielsweise über das Schicksal jüdischer Kunstsammler im Nationalsozialismus und über die Ermittlungen von Provenienzforscherinnen und -forschern.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) betonte bei der Vorstellung des Projekts „Kunst, Raub und Rückgabe“, hinter jedem geraubten Kunstwerk stünden „die Lebensgeschichte und das erlittene Unrecht eines Menschen“. Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, sagte, das Projekt sei wichtig, „damit Erinnerung nicht verblasst“.

SPK-Präsident Hermann Parzinger erinnerte daran, dass in den vergangenen 25 Jahren viele Einrichtungen in Deutschland Kunstwerke und Bücher restituiert hätten: „Aber es bleibt noch sehr viel zu tun.“ RBB-Intendantin Katrin Vernau, sagte, im Rahmen des Projekts werde die Möglichkeit gegeben, jüdische Kunstsammlerinnen, Mäzene und Bürger kennenzulernen, die damals das kulturelle Leben geprägt hätten und deren Namen heute kaum bekannt seien.