Berlin/Köln (epd). Ex-RBB-Intendantin Patricia Schlesinger klagt nach Angaben ihres Anwalts nicht gegen ihre fristlose Kündigung durch den Sender. Schlesinger verlange ausschließlich die Zahlung ihrer Betriebsrente in Höhe von 18.384,55 Euro im Monat, sagte Anwalt Ralf Höcker dem Evangelischen Pressedienstes (epd) am 24. Februar in Köln: „Und zwar von Anfang an.“ Höcker bestätigte damit in Teilen einen Bericht des Portals „Business Insider“.

Der Jurist betonte, die von dem Portal „zunächst genannte angebliche Klagesumme von über 22.000 Euro“ sei falsch. „Dieser Betrag war einmal Gegenstand außergerichtlicher Erörterung, wurde aber nie eingeklagt“, sagte er. Der RBB wollte sich auf Anfrage nicht zu der Angelegenheit äußern. Zu laufenden arbeitsrechtlichen Verfahren könne keine Auskunft gegeben werden, sagte ein Sprecher dem epd.

Schlesinger war nach Vorwürfen der Verschwendung und Vetternwirtschaft im vergangenen August vom RBB fristlos entlassen worden. Seit September ist Interimsintendantin Katrin Vernau im Amt. Sie wurde zunächst für höchstens ein Jahr gewählt. Vernau hatte am Mittwoch ein umfangreiches Sparprogramm in Höhe von fast 50 Millionen Euro für den Sender angekündigt und dies mit „Misswirtschaft“ in den zurückliegenden Jahren begründet.

Am Dienstag will der jetzige RBB-Rundfunkrat zu seiner letzten Sitzung zusammenkommen. Das Aufsichtsgremium hatte dazu einen „Fortschrittsbericht“ der mit der Untersuchung möglicher Verfehlungen der früheren Senderspitze beauftragten Rechtsanwaltskanzlei angefordert. Der Bericht ist nicht im öffentlichen Teil der Tagesordnung enthalten.