Berlin (epd). Das Kapitulationsmuseum Berlin-Karlshorst hat zum ersten Jahrestag des russischen Überfalls am 24. Februar seine Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung bekräftigt. „Unser Mitgefühl gilt den Opfern von Krieg und russischen Verbrechen“, heißt es in einer am 23. Februar veröffentlichen Erklärung des Museums.

Die Zusammenarbeit des Museums habe sich „unumkehrbar verändert“. Der Dialog mit staatlichen russischen Institutionen sei seit Längerem schwierig gewesen, weil diese die Geschichte des Zweiten Weltkrieges zu ihren Zwecken instrumentalisierten. Seit 2014 missbrauche die russische Regierung Geschichte als Propaganda für einen verbrecherischen Krieg.

Die Ausführungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin, mit denen er vor einem Jahr das Bombardement militärischer wie ziviler Ziele in der gesamten Ukraine rechtfertigte, seien eine „Verdrehung der Geschichte“, heißt es in der Erklärung.

Expertenwissen werde künftig nötiger denn je sein, um Geschichte wissenschaftlich fundiert zu vermitteln. Das Kernthema des Museums, der deutsch-sowjetische Krieg zwischen 1941 und 1945, gehöre zu den einschneidenden Ereignissen in der Geschichte Europas im 20. Jahrhundert.

Die Einrichtung firmierte lange als Deutsch-Russisches Museum. Das Haus ist der historische Ort des Kriegsendes in Europa. In dem Gebäude unterzeichnete die Wehrmachtsführung vor Vertretern der Sowjetunion, der USA, Großbritanniens und Frankreichs am 8. Mai 1945 die bedingungslose Kapitulation. Im vergangenen Jahr war die Einrichtung zu ihrem ursprünglichen Namen „Museum Berlin-Karlshorst“ zurückgekehrt.