Potsdam (epd). Am Rohbau des neuen Potsdamer Garnisonkirchturms wird in den kommenden Wochen ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine gesetzt. Bis zum 9. April umhüllen zwei 19 Meter hohe Bilder ukrainischer Frauen das Gerüst des Kirchturms, teilte die Stiftung zum Start des Projekts am 22. Februar in Potsdam mit. Am Bauzaun sei zudem eine Porträt-Serie nach Italien geflüchteter ukrainischer Frauen zu sehen. Die Geschichten der Frauen, die die Künstlerin Julia Krahn in Szene gesetzt und porträtiert habe, könnten im Internet unter www.stjavelin.art nachgelesen werden.

Die Porträt-Reihe führe die Verletzlichkeit und Ohnmacht konkreter Menschen vor Augen, hieß es: „Wir schauen auf ihr Leben und ihre Würde.“ Für die Ausstellung, die bereits an verschiedenen anderen Orten gezeigt wurde, habe Krahn den Titel „St. Javelin“ gewählt, weil im Schrecken des Krieges die Javelin-Panzerabwehrrakete als todbringende Waffe ein Symbol des ukrainischen Widerstands geworden sei. Die einzigen „Waffen“, die die Künstlerin einsetze, seien die Kunst und in ihr die Empathie.

Krahn lenke mit ihrem Projekt den Blick auf zwölf Frauen, vom sechsjährigen Kind bis zur Großmutter, hieß es: „So lässt sich die Kraft der Schwachen spüren, die zur Friedensenergie werden kann.“ Der theologische Vorstand der Garnisonkirchenstiftung, Martin Vogel, betonte, Ziel des Projekts sei, über Menschen zu reden und sich ihnen und ihrer Leidensgeschichte gerade in der Passionszeit zuzuwenden.