Dresden (epd). Die Dresdner Musikfestspiele setzen in diesem Jahr komplett auf Präsenzkonzerte und präsentieren ab 11. Mai für vier Wochen zahlreiche, auch ungewöhnliche Ensembles. Unter dem Motto „Zauber“ stehen bis zum 10. Juni 66 Konzerte in 24 Spielstätten auf dem Programm, wie der Intendant der Musikfestspiele, Jan Vogler, am 2. Februar in Dresden erklärte.

Wegen der Corona-Pandemie müsse mit einem verringerten Platzangebot in einzelnen Spielstätten gerechnet werden, hieß es weiter. Auf im Internet gestreamte Live-Konzerte soll zum jetzigen Zeitpunkt verzichtet werden. Der Festspieletat liegt in diesem Jahr den Angaben zufolge bei rund 4,5 Millionen Euro.

Eröffnet werde das Festival mit einer multimedialen Neuinszenierung der „Zauberflöte“ von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) unter der Regie des US-Amerikaners Roman Coppola („Mozart in the Jungle“), sagte Vogler. Das Dresdner Festspielorchester unter der Leitung von Jean-Christophe Spinosi wird dazu auf historischen Instrumenten der Zeit spielen.

Als weiteren Höhepunkt bezeichnete Vogler die zweite Auflage von „Cellomania“, zu dem rund 40 Cellisten und Cellistinnen aller Sparten für 19 Konzerte nach Dresden eingeladen wurden. Zu diesem „Festival im Festival“ werden weltberühmte Interpreten wie Mischa Maisky, Sol Gabetta und die Band Apocalyptica erwartet.

Das London Philharmonic Orchestra präsentiert das diesjährige Auftragswerk des Festivals des Komponisten Thomas Adès, der auch als Dirigent neben der Uraufführung seiner Suite nach der Oper „The Tempest“ sein Werk „In Seven Days“ für Klavier und Orchester am Pult leiten wird. Solist ist der isländische Pianist Víkingur Ólafsson. Geplant ist auch ein Auftritt des Orchesters der Mailänder Scala unter der Leitung von Riccardo Chailly mit dem Geiger Ray Chen als Solisten. Die Wiener Philharmoniker unter Andris Nelsons, das Chamber Orchestra of Europe unter Simon Rattle mit der Sopranistin Magdalena Kožená und dem Tenor Andrew Staples sowie das Budapest Festival Orchester unter Iván Fischer stehen ebenso auf dem Festivalplan. Jenseits der klassischen Musik präsentieren sich unter anderem der amerikanische Singer-Songwriter Raul Midón, der britische Jazz-, Funk- und HipHop-Künstler Kamaal Williams und die mehrfache „Grammy“-Gewinnerin Angélique Kidjo.

Vogler betonte, „die Bedeutung von Kunst und Kultur ist allen Künstlern, aber auch dem Publikum, gerade jetzt existenziell bewusst“. Annekatrin Klepsch, Kultur- und Tourismusbürgermeisterin Dresdens, verwies auf die Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt, die auch bei den Festspielen zur Anwendung käme. So ist es Ziel der Intendanz, die CO2-Bilanz der an- und abreisenden Musiker und Ensembles wie auch der Besucher zu reduzieren. Unter anderem werde in Kooperation mit dem Festivalsponsor Volkswagen verstärkt auf E-Mobilität gesetzt, sagte Ulrike Jessel, Verwaltungsdirektorin und stellvertretende Intendantin.