Erfurt (epd). Der Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter (BDVA) distanziert sich von Gratis- Zeitungen, die Misstrauen gegen Regierungen, Medien und Wissenschaftler schürten sowie falsche Informationen verbreiteten. Er beobachte „mit großer Sorge, wie einseitige Berichterstattung den gesellschaftlichen Zusammenhalt“ bedrohe, sagte BDVA-Hauptgeschäftsführer Jörg Eggers MDR Thüringen.

In seiner Kritik bezog er sich laut MDR unter anderem auf das Gratis-Blatt „Neues Gera“ aus dem Verlag Dr. Frank. Dazu sagte der Präsident des Thüringer Amtes für Verfassungsschutz, Stephan Kramer, dem Sender: „Das Blatt wie auch andere solche Blätter dienen zur analogen Kommunikation von neuen Rechten, Rechtsextremisten und deren Umfeld in die Mitte der Gesellschaft. Dafür dienen also nicht nur Telegram und Internet, sondern auch die kostenlose Zeitung im Briefkasten.“

Ähnlich hatte sich Kramer nach MDR-Angaben bereits im Dezember über die „Südthüringer Rundschau“ aus dem Kurierverlag geäußert. Solche Lokalblätter mit hoher Auflage und dieses insbesondere würden von der Querdenken-Szene und bekannten Extremisten benutzt, um ihr Gift unters Volk zu bringen.

Der Branchenverband BDVA vertritt nach eigenen Angaben drei Viertel der Anzeigenblätter in Deutschland. Dazu gehören 181 Verlage mit insgesamt 635 Titeln und einer Wochenauflage von knapp 49 Millionen Exemplaren. Die von Hauptgeschäftsführer Jörg Eggers kritisierten Verlage zählen laut MDR nicht zu den Verbandsmitgliedern.