Berlin/Bonn (epd). Pflegeheime, Krankenhäuser und Kindertagesstätten werden ab sofort vom Bund bei der Vorsorge gegen die Folgen der Erderwärmung finanziell unterstützt. Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) stellte am 22. April bei einer virtuellen Veranstaltung soziale Einrichtungen und Kommunen vor, die die ersten Förderschecks erhielten. Empfänger ist unter anderem die Stadt Bonn, die Klimakonzepte für Umbau und Sanierung von drei Kitas entwickeln will. Weitere 20 Kindertagesstätten der Kommune erhalten Beratung zu möglichen Maßnahmen der Klimaanpassung, vor allem Hitzeschutz.
Schulze betonte, die heißen Sommer der vergangenen Jahre hätten gezeigt, dass der Klimawandel in Deutschland angekommen sei. Gerade für Pflegeheime und Krankenhäuser stellten sich besondere Herausforderungen, wenn Städte sich aufheizten und die Menschen unter Schlafmangel und Kreislauferkrankungen litten. Für wirkungsvolle Maßnahmen fehle es aber oft an Wissen, Zeit und Geld. Bis 2023 stehen daher für die "Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen" 150 Millionen Euro bereit, die Kommunen, gemeinnützige Vereinigungen und andere Träger im Gesundheits- und Sozialwesen abrufen können.
Neben der Stadt Bonn werden auch Einrichtungen aus Brandenburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen unterstützt. Mit den Mitteln können sie Vorsorgemaßnahmen finanzieren wie Dach- und Fassadenbegrünung, den Einbau von Fenstern mit Sonnen- und Wärmeschutzverglasung oder die Anschaffung von Schattenspendern wie Pavillons und Sonnensegel, aber auch Beratungen über passende Konzepte sowie die Weiterbildung ihrer Beschäftigten in Klimafragen.