Der Klimawandel schreitet laut den Vereinten Nationen trotz der Corona-Krise unablässig voran. Die stark verminderten weltweiten wirtschaftlichen Aktivitäten sowie der Einbruch beim globalen Verkehr hätten nicht zu einer Entspannung beim Klimawandel geführt, teilten die UN am 19. April in New York bei der Veröffentlichung des Weltklimaberichts 2020 mit.

Die Industrie sowie Fahrzeuge und andere Transportmittel sind durch den Ausstoß von Treibhausgasen Haupttreiber der Erderwärmung. UN-Generalsekretär António Guterres und der Generalsekretär der Weltwetterorganisation, Petteri Taalas, sollten den Report präsentieren. Laut der Studie war 2020 eines der drei wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen.

Auch die Abkühlung 2020 in einigen Regionen durch das Wetterphänomen La Niña habe die weitere Erwärmung nicht stoppen können. Das Phänomen La Niña tritt etwa in Südamerika auf. Die globale Durchschnittstemperatur 2020 habe 1,2 Grad Celsius über dem vorindustriellen Zeitalter (1850 bis 1900) gelegen.

Mehr extreme Wettersituationen

Der Klimawandel habe im vergangenen Jahr zu einem vermehrten Auftreten sogenannter extremer Wettersituationen wie Stürmen, massiven Niederschlägen und Dürren geführt. Diese extremen Wettersituationen hätten schwere Schäden angerichtet, wie etwa die sintflutartigen Regenfälle und Überschwemmungen in der afrikanischen Sahelzone. Auch habe die Trockenheit in den südamerikanischen Ländern Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay große wirtschaftliche Verluste verursacht.

Den Angaben zufolge wurden ab 2015 die sechs wärmsten Jahre gemessen. Ebenso handele es sich bei dem Jahrzehnt von 2011 bis 2020 um die Dekade mit den höchsten jemals erfassten Temperaturen. Die UN betonten, dass 2020 die Grenzabriegelungen, Betriebsschließungen und Ausgangssperren im Zuge der Corona-Krise die Effekte des Klimawandels wie Ernteausfall noch verschlimmert hätten. Der Hunger habe sich stärker ausgebreitet und humanitäre Hilfe habe die Bedürftigen nicht erreichen können.