Nordrhein-Westfalen baut wegen der anhaltenden Corona-Krise seine Finanzhilfen für die Privatwirtschaft weiter aus. Neben weiterer Unterstützung für die kleinen und mittelständischen Unternehmen sind dabei ab sofort auch Kredite für gemeinnützige Organisationen möglich, wie Wirtschafsminister Andreas Pinkwart (FDP) am 24. August in Düsseldorf ankündigte. Ein entsprechendes Förderprogramm habe die landeseigene NRW.Bank aufgelegt.

Dem Minister zufolge können damit Stiftungen, Vereine und Verbände, aber auch Altenpflegeeinrichtungen oder Frauenhäuser mit 1,5 Prozent niedrig verzinste Kredite in Anspruch nehmen. Die Rechtsform oder Trägerschaft spielten dabei keine Rolle. Die jeweilige Hausbank sei zudem von der Haftung für die Kreditvergabe befreit. Diese werde zu 80 Prozent von der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und zu 20 Prozent von der NRW.Bank übernommen. Die Laufzeiten der Kredite sollen bis zu zehn Jahre betragen können.

Seit Beginn der Corona-Krise haben nach Angaben Pinkwarts rund 450.000 kleine und mittelständische Betriebe sowie Solo-Selbständige 4,5 Milliarden Euro an Zuschüssen des Landes erhalten. Inzwischen sieht der Minister zwar die wirtschaftliche Talsohle durchschritten, doch weitere Finanzhilfen seien unerlässlich. Entsprechend werde die NRW.Bank mit erweiterten Angeboten helfen, "die Krise nachhaltig zu überwinden".

So soll die NRW.Bank ab sofort mit zusätzlichen 125 Millionen Euro etablierten Mittelständlern bei der Stärkung des Eigenkapitals helfen. Darüber hinaus kann die NRW.Bank nun im Rahmen des EU-Beihilferahmens befristet mit jeweils bis zu 800.000 in ein mittelständisches Unternehmen unterstützend investieren.

Zudem will die NRW.Bank gemeinsam mit der KfW die Digitalisierung der mittelständischen Wirtschaft voranbringen. Dazu können junge wie etablierte Betriebe Kredite für entsprechende Investitionen beantragen. Dafür stehe ein Volumen von bis zu 240 Millionen Euro bereit, hieß es. "Innovation und Digitalisierung tragen dazu bei, die Corona-Krise nachhaltig zu überwinden", betonte Pinkwart. Deshalb sei es wichtig, dass Unternehmen diese Zukunftsinvestitionen trotz der wirtschaftlichen Corona-Ausnahmesituation tätigen könnten.