Das Aktionsbündnis für verfolgte Christen Saar fordert von der saarländischen Landesregierung ein Landesaufnahmeprogramm für verfolgte Christen. Das Aktionsbündnis, zu dem auch Vertreter der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen Saar und des saarländischen Flüchtlingsrats gehören, hat sich in einem offenen Brief unter anderen an Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) und seine Stellvertreterin Anke Rehlinger (SPD) gewandt, wie das Bündnis am 24. August mitteilte. Das Schreiben richtet sich auch an die Fraktionsvorsitzenden von CDU, SPD und Linke sowie die Stadt Saarbrücken.

Nachdem das Saarland im vergangenen Jahr die Bitte des Assyrischen Kulturvereins zur Aufnahme von 400 verfolgten Christen aus Syrien abgelehnt und eine Bundesaufnahmeprogramm beim Bundesinnenministerium vorgeschlagen habe, sei bisher nichts geschehen. Bis heute sei weder von Bund noch Land bekannt, "dass eine überzeugende Bereitschaft zur konkreten Mitwirkung bei der Lösung der humanitären Katastrophe" bestehe. "Das unsägliche Leid und die Verfolgung der assyrischen Christen sowie der anderen Christen in Syrien bestehen jedoch weiterhin fort", erklärte das Bündnis.

Das Saarland würde mit einem Landesaufnahmeprogramm keinen Sonderweg beschreiten, sondern sich etwa am Beispiel Brandenburgs orientieren, hieß es. Jährlich sollen dort laut Koalitionsvertrag 200 besonders schutzbedürftige Flüchtlinge zusätzlich aufgenommen werden, darunter auch explizit verfolgte Christen. Am 18. August hatten die Brandenburger Koalitionsfraktionen von SPD, CDU und Grünen einen Antrag in den Landtag eingebracht, der den Start des neuen humanitären Aufnahmeprogramms im kommenden Jahr zum Ziel hat.