Düsseldorf (epd). Der Koordinator und Mitbegründer der Düsseldorfer Aktion "Respekt und Mut", Volker Neupert, hält es auch 20 Jahre nach der Gründung der Aktion für "immer noch unerlässlich, vor den Folgen von Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus zu warnen". Es sei "nach wie vor sehr wichtig, Respekt und Mut dagegen einzufordern", sagte Neupert dem Evangelischen Pressedienst (epd) am 26. August in Düsseldorf. Er verwies auf ein "Wiedererstarken des Antisemitismus, zunehmende rechtsterroristische Umtriebe und Anschläge sowie die gleichzeitig bestehende Gefahr durch islamistischen Terror".
"Respekt und Mut" wurde Ende 2000, einem Jahr mit besonders vielen rechtsextremen Gewalttaten, als Allianz verschiedener Düsseldorfer Institutionen, Vereine und Verbände ins Leben gerufen, die nach Neuperts Worten in NRW einmalig ist. Beteiligt sind unter anderem die evangelische Kirche und die Düsseldorfer Diakonie, Gewerkschaften, Polizei, Volkshochschule und der Integrationsrat der Stadt. "Wir sind in den 20 Jahren seit unserer Gründung eine wachsende, freiwillige, politische Allianz vieler geworden."
Gemeinsam für Demokratie, Solidarität und Vielfalt
Der Aktion sei es gelungen, "aus dem früher oft kurzatmigen Reagieren auf extremistische Gefährdungslagen eine neue Form des stetigen gemeinschaftlichen Handelns für Demokratie, Solidarität und Vielfalt zu schaffen", sagte Neupert weiter. Das Ziel von Respekt und Mut sei auch heute, "der Vielfalt der Menschen in unserer Stadt eine Stimme zu geben". Dabei sollten auch bestehende Probleme nicht verschwiegen werden. "Wir wissen nicht alles besser, sondern versuchen zu verstehen, zu differenzieren und neue Einsichten zu gewinnen." Die Treffen und Veranstaltungen der Aktion setzten deshalb auf "Aufklärung, Begegnung und Auseinandersetzung".
Zwischen 3.000 und 5.000 Menschen erreicht die Aktion "Respekt und Mut" jährlich mit ihren vielfältigen Veranstaltungen wie Ausstellungen, Konzerte und Diskussionen. Dazu setzt Neupert nach wie vor auch auf eine intensive Vernetzung mit der Stadtgesellschaft. "Mir sind dabei alle recht, die guten Willens sind", ergänzt der Koordinator, der von seinem Büro im Haus der evangelischen Kirche in der Düsseldorfer Altstadt aus agiert. Im kommenden Frühjahr soll nach seinen Worten - wenn möglich - das Jubiläumsfest zum 20. Geburtstag nachgeholt werden.