Die privat finanzierten Kindertageseinrichtungen in NRW sehen sich durch die Corona-Krise in ihrer Existenz gefährdet. Zwar habe Familienminister Joachim Stamp (FDP) zugesagt, dass Land und Kommunen die Finanzierung der wegen der Pandemie geschlossenen Kitas weiter sicherstellen wollten, teilte der NRW-Landesverband des Deutschen Kitaverbandes am 8. April in Essen mit. Diese Zusage gelte jedoch nur für Kitas, die bereits zuvor aus öffentlichen Mitteln gefördert wurden.

Für die privat finanzierten Kita-Träger fühle sich dagegen niemand zuständig, beklagte der Verbandsvorsitzende Klaus Bremen. Diese Einrichtungen finanzierten ihre Betriebskosten vor allem durch Elternbeiträge, die jedoch durch die derzeitigen Kita-Schließungen größtenteils wegfielen. Dabei beteiligten sich auch die privaten Kita-Träger an der Notfall-Betreuung etwa für Beschäftigte von Krankenhäusern oder Arzt-Praxen.

Wie Gastbetrieben oder Hotels stünden den privat finanzierten Kitas bei Einnahme-Ausfällen Förder- und Kreditprogramme offen, die für die gewerbliche Wirtschaft vorgesehen sind, hieß es. Doch vor Ort fühle sich niemand zuständig, kritisierte Bremen. Er forderte in einem Schreiben die Unterstützung des Landesfamilienministeriums und der Kommunen sowie klare Zuständigkeiten und eine unbürokratische Beratung und Information für die privat finanzierten Kita-Träger.

Dem 2019 gegründeten NRW-Landesverband des Deutschen Kitaverbandes gehören nach eigenen Angaben derzeit rund 35 Träger mit 20.000 Kita-Plätzen an.