Die wegen des Coronavirus seit Montag bestehenden Grenzschließungen zu Frankreich und Luxemburg sind nach den Worten des saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans (CDU) keine Absage an die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. "Es ist kein Rückzug in das Nationale", sagte er am 15. März in Saarbrücken. Die Maßnahme "dient der Eindämmung der weltweiten Corona-Pandemie, die uns vor große Herausforderungen setzt". Gütertransporte und Grenzgänger, die zur Arbeit müssten, dürften passieren. Letztere müssten jedoch einen Nachweis wie einen Dienstausweis vorzeigen. Ab 17. März sei eine Bescheinigung des Arbeitgebers nötig.

"Wir müssen jetzt ein bisschen mehr Abstand zueinanderhalten", betonte der Ministerpräsident. Die Grenzschließung sei auf allen Ebenen mit den Partnern in Frankreich besprochen worden. Auch mit dem luxemburgischen Premierminister Xavier Bettel stehe er im Kontakt. Hans erklärte, an vielen Behörden und der Staatskanzlei nun neben der europäischen Flagge auch die französische und die luxemburgische zu hissen. Das sei nicht nur ein symbolischer Akt.

Corona-Newsroom gegen Fake News

Der saarländische Ministerpräsident kündigte zudem einen am 16. März startenden Corona-Newsroom im Kampf gegen Falschmeldungen an. "Er ist hier in der Staatskanzlei angesiedelt. Er informiert Bürgerinnen und Bürger zeitnah, vollumfänglich über alle aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie", sagte Hans. "Meine dringende Bitte ist: Nutzen Sie diese sicheren, verlässlichen Informationen auch seriöser Medien und staatlicher Stelle. Verbreiten Sie bitte keine Gerüchte aus zweifelhaften Quellen."

Am 15. März habe die Zahl der mit dem Coronavirus-Infizierten im Saarland bei rund 80 gelegen. Diese Zahl ändere sich stündlich. Die Betroffenen hätten sich bisher ausschließlich außerhalb des Saarlandes angesteckt. "Diesen Zustand versuchen wir längstmöglich zu erhalten", betonte Hans. Es gehe darum Zeit zu gewinnen, um Kapazitäten in den Krankenhäusern zu schaffen und neue Testverfahren zu entwickeln.