Die Deutsche Stiftung Patientenschutz fordert dringend Quarantäne- und Schutzpläne für die insgesamt 28.000 Alten- und Pflegeheime sowie ambulanten Pflegedienste. Bislang hätten Bundesgesundheitsministerium und Robert-Koch-Institut noch keine aktuellen Empfehlungen für die ambulanten und stationären Dienste vorgelegt, sagte Vorstand Eugen Brysch am 15. März in Dortmund. Quarantäne- und Schutzkonzepte seien "überfällig". Schließlich orientierten sich die örtlichen Gesundheitsämter und kommunalen Heimaufsichten an solchen Leitlinien.

Es müsse unverzüglich geklärt werden, dass Pflegeheime nicht in der Lage seien, Corona-Patienten innerhalb der Einrichtung zu isolieren, erklärte der Stiftungsvorstand. Es fehle schlichtweg an Pflegekräften, Ärzten und Räumlichkeiten. "Machen wir uns klar, dass notfalls Einrichtungen und mobile Dienste ihre Arbeit unterbrechen müssen", sagte Brysch. "Hier geht es nicht um Panikmache. Vielmehr braucht es einen realistischen Blick auf die örtlichen Möglichkeiten." Den Angaben zufolge gibt es bundesweit 14.480 Pflegeheime und etwas mehr als 14.000 ambulante Dienste.

Brysch verwies darauf, dass am 15. März im Allgäu eine am Virus leidende Pflegeheimbewohnerin in einem Krankenhaus gestorben ist. Angesichts der Einschränkungen beim Besuchsrecht in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen unterstrich er, dass es wichtig sei, bei Demenzkranken und Sterbenden Ausnahmen zu ermöglichen.