Eine großangelegte Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe erinnert im kommenden Jahr an den Künstler Joseph Beuys, dessen Geburtstag sich am 12. Mai 2021 zum 100. Mal jährt. Das Jubiläumsjahr solle dazu dienen, das komplexe Wirken und die internationale Ausstrahlung des im Rheinland geborenen und arbeitenden Künstlers zu würdigen, neu zu entdecken und kritisch zu befragen, erklärte das nordrhein-westfälische Kulturministerium am 23. Januar in Düsseldorf. Das Projekt mit dem Titel "Beuys 2021. 100 Jahre Joseph Beuys" wird vom Ministerium in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf umgesetzt. Beteiligt sind rund 20 Museen in NRW. Schirmherr ist Ministerpräsident Armin Laschet (CDU).

Laschet: Beuys beeinflusst bis heute künstlerischen und gesellschaftlichen Diskurs

Joseph Beuys (1921-1986) habe von Nordrhein-Westfalen aus weltweit Kunstgeschichte geschrieben, sagte Laschet. "Er zählt zu den bekanntesten Kunstschaffenden Deutschlands und hat als Bildhauer, Aktionskünstler und Zeichner den Kunstbegriff revolutioniert." Das Jubiläumsjahr sei deshalb "ein hervorragender Anlass, um zurückzublicken auf einen einflussreichen Künstler, der begeistert und inspiriert, der hinterfragt und zum Nachdenken anregt". NRW-Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos) ergänzte: "Joseph Beuys hat mit einem progressiven Kunstbegriff und seinen Ideen von Demokratie und Freiheit etwas riskiert und bewegt." Seine Impulse beeinflussten bis heute den künstlerischen und gesellschaftlichen Diskurs.

20 Museen beteiligt

Das Jubiläumsprogramm bietet demnach Ausstellungen, Aktionen und Theateraufführungen oder Musik- und Lehrveranstaltungen. Das Projekt wird geleitet vom Kurator der Sammlung Marx, Eugen Blume, sowie der Kunst- und Literaturwissenschaftlerin Catherine Nichols. Beide haben bereits gemeinsame mehrere Ausstellungen zu Beuys organisiert. An dem Projekt beteiligen sich unter anderem die Bundeskunsthalle in Bonn, die K20 Kunstsammlung NRW in Düsseldorf und das Museum Schloss Moyland in Bedburg-Hau. Die Ausstellungen befassen sich mit Themen wie Schamanismus oder dem bekannten Beuys-Zitat "Jeder Mensch ist ein Künstler", wie es hieß.

Joseph Beuys wurde 1921 in Krefeld geboren, wuchs in Kleve auf und starb 1986 in Düsseldorf. Der als "Mann mit dem Filzhut" bekanntgewordene Künstler zählt neben Marcel Duchamp, John Cage und Andy Warhol zu den bedeutendsten Vertretern der Kunstszene im 20. Jahrhundert. Er setzte sich nach Angaben von Experten in seinem universell angelegten Werk mit Fragen des Humanismus, der Sozialphilosophie und der Anthropologie auseinander. Seine Kriegserfahrungen als Soldat hätten dabei einen wesentlichen Einfluss auf seine Werkentwicklung gehabt, hieß es.