Saarbrücken (epd). Die Frauenhäuser im Saarland erhalten in den kommenden vier Jahren rund 360.000 Euro pro Jahr aus dem Bundesinvestitionsprogramm "Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen". Mit dem Geld sollen Lücken im saarländischen Hilfesystem geschlossen und eine Weiterentwicklung ermöglicht werden, wie das saarländische Frauenministerium am 2. Januar in Saarbrücken mitteilte. Mit den Mitteln solle in erster Linie der Ausbau der Schutzhäuser für Frauen und ihre Kinder finanziert werden. "Dabei legen wir besonderen Wert auf die adäquate bauliche Gestaltung und Ausstattung der Frauenhäuser für die Zielgruppe von Frauen mit Behinderungen", sagte Ministerin Monika Bachmann (CDU).
Zudem soll den Frauen der Übergang vom Frauenhaus ins neue Leben erleichtert werden. "Wir müssen die Frauen so gut wie möglich begleiten und den Übergang von dem geschützten Leben im Frauenhaus zur Selbstständigkeit sanfter gestalten", sagte Bachmann, die seit Jahresbeginn auch Vorsitzende der Gleichstellungs- und Frauenministerkonferenz ist.
Bundesinvestitionsprogramm
Das 2020 gestartete Bundesinvestitionsprogramm "Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen" stellt bis 2023 bundesweit bis zu 120 Millionen Euro zur Verfügung. Gefördert werden der Aus-, Um- und Neubau, die Sanierung und der Erwerb von Hilfseinrichtungen im Rahmen innovativer Projekte, die von Gewalt betroffene Frauen betreuen.
Weiter ausgebaut wird nach Aussage der Ministerin auch das Projekt "Kraft in der Krise", das bereits seit 2015 über Landesmittel gefördert wird. Dieses Angebot richtet sich an alle Frauen, die mit ihren Kindern Zuflucht in den Frauenhäusern der Arbeiterwohlfahrt (AWO) suchen. Ziel ist es, das durch häusliche Gewalt beeinträchtigte Selbstwertgefühl der Kinder und die Mutter-Kind-Interaktion zu stärken.