Das Land Nordrhein-Westfalen stellt 50 Millionen Euro bereit, um insbesondere junge Flüchtlinge auf dem Arbeitsmarkt zu integrieren. Kreise und kreisfreie Städte in NRW können ab sofort Fördermittel der Landesinitiative "Durchstarten in Ausbildung und Arbeit" beantragen, wie die Ministerien für Arbeit und Integration am 20. Dezember in Düsseldorf mitteilten. Zur Auswahl stehen sechs Förderbausteine, von Coachings über berufsbegleitende Qualifizierung und Sprachförderung bis hin zum nachträglichen Erwerb des Hauptschulabschlusses. Von der Initiative sollen vor allem Geflüchtete mit Duldung und Gestattung profitieren, wie es hieß.

Das Programm richtet sich den Angaben nach an 18- bis 27-Jährige mit besonderem Unterstützungsbedarf, die sonst keinen oder nur nachrangigen Zugang zu Leistungen der Arbeitsförderung und Integrationskursen haben. Dabei wird ein besonderer Augenmerk auf junge Frauen gelegt. So erhalten Mütter mit Kleinkindern eine Pauschale für eine Kinderbetreuung, damit sie an Integrationsangeboten teilnehmen können, wie es hieß. Das Programm läuft zunächst bis Ende Juni 2022.

"Junge Geflüchtete sollen nicht untätig Zeit verlieren"

NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sagte: "Wir schließen mit unserem Landesprogramm eine Förderlücke." Junge Geflüchtete sollten so die Chance erhalten, nicht untätig Zeit zu verlieren. "Solange sie hier sind, sollen sie so früh wie es nur geht, die Möglichkeit erhalten unsere Sprache zu lernen, sich weiter zu qualifizieren und eine Ausbildung oder Arbeit aufzunehmen."

NRW-Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) betonte: "Die Aufnahme von Arbeit oder Ausbildung ist der entscheidende Schlüssel zur Integration." Mit dem neuen Förderprogramm könnten die Kommunen jungen Flüchtlingen Wege aufzeigen, ihren Lebensunterhalt selbstständig zu sichern, unabhängig von Transferleistungen. Von der Initiative profitierten aber auch Unternehmen, die unbürokratischere Möglichkeiten zur Deckung des Fachkräftebedarfs erhielten.