Besinnlich hat am 19. Dezember der letzten Plenartag des nordrhein-westfälischen Landtages vor der Weihnachtspause begonnen. Vor Beginn der Sitzung feierten der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, und Pfarrer Antonius Hamers vom Katholischen Büro NRW eine ökumenische Adventsandacht mit den Abgeordneten in der Bürgerhalle. Außerdem überbrachten die Pfadfinder das Friedenslicht aus Bethlehem.

Rekowski rief dazu auf, Veränderungen im Lebensalltag mit kleinen Schritten zu beginnen. "Großes fängt klein an - zu Weihnachten im Kind in der Krippe", sagte der leitende Theologe der rheinischen Kirche bei der Andacht in der Bürgerhalle des Landtages. Gerechtigkeit könne etwa mit ein wenig Verzicht auf Überfluss beginnen.

Hamers erinnerte an den christlichen Widerstand gegen die Nationalsozialisten, vor allem an den Jesuitenpater Alfred Delp, der während der Adventszeit vor 75 Jahren im Gefängnis gesessen und auf seine Hinrichtung gewartet habe. Delp (1907-1945), der im Widerstand gegen den Nationalsozialismus aktiv war, wurde 1944 verhaftet und 1945 hingerichtet.

Pfadfinder überbrachten Friedenslicht

Landtagspräsident André Kuper (CDU) begrüßte anschließend Vertreter der Pfadfinderverbände, die das Friedenslicht aus Bethlehem überbrachten. Die Aktion steht in diesem Jahr unter dem Motto "Mut zum Frieden".

Das Friedenslicht aus Bethlehem wird als Zeichen für Solidarität und Gemeinschaft seit 1986 jährlich in der Geburtsgrotte Jesu Christi in Bethlehem entzündet und nach Wien gebracht. Seit 25 Jahren verteilen die Pfadfinder es auch in Deutschland. Bis zum Heiligen Abend wird das Licht in Gottesdiensten in den Gemeinden weitergegeben. Von dort tragen es die Pfadfinder in Familien, Krankenhäuser und Schulen, in Verbände, öffentliche Einrichtungen, in Altenheime und zu Obdachlosen, in Moscheen und Synagogen.