Der Weimarer Menschenrechtspreis ist am 10. Dezember in der Klassikerstadt zum 25. Mal vergeben worden. Er ging an Laila Fakhouri aus der Westsahara und Ihsan Fagiri aus dem Sudan. Vor dem Hintergrund des Jubiläums wurden zum erst zweiten Mal zwei Aktivisten ausgezeichnet und das Preisgeld auf 10.000 Euro aufgestockt. Der Stadtrat hatte beiden Frauen den Preis am 11. September zuerkannt.

Die 25-jährige Fakhouri war vom Kinderhilfswerk "terre des hommes" für die Auszeichnung vorgeschlagen worden. Sie kämpfe mit friedlichen und juristischen Mitteln für das Recht der Sahrauis auf Anerkennung durch Marokko. Trotz Drohungen und Repressalien engagiere sie sich als Prozessbeobachterin, Übersetzerin, Vermittlerin und Botschafterin für inhaftierte Landsleute, hieß es zur Begründung.

Widerstand gegen Al-Baschir

Fagiri gilt als zentrale Persönlichkeit des friedlichen Widerstandes gegen den sudanesischen Ex-Diktator Omar al-Baschir. Die Ärztin und Dozentin, von der Gesellschaft für bedrohte Völker für den Menschenrechtspreis vorgeschlagen, habe sich als Gründerin der Menschenrechtsorganisation "No to Women’s Oppression" seit langem für Frauenrechte eingesetzt. Dabei klage die 65-Jährige seit Jahren Menschenrechtsverletzungen auf Grund der Scharia oder Fälle von Völkermord an.

Der Menschenrechtspreis wird seit 1995 vergeben. Die Verleihung findet am Internationalen Tag der Menschenrechte statt. Zwei frühere Preisträger, die Iranerin Narges Mohammadi (2016) und der Uigure Ilham Tohti (2017), sind aktuell inhaftiert. Der Kubaner Guillermo Fariñas Hernandez (2006) steht unter Hausarrest.