Die schwedische Umweltaktivistin Greta Thunberg hat auf dem Weltklimagipfel die Politik reicher Staaten angeprangert. Die Reichen würden den Kampf gegen den Klimawandel nicht anführen, sondern die Welt täuschen, warnte die 16-jährige Ikone der weltweiten Protestbewegung am 11. Dezember in Madrid.

Thunberg betonte auf der Weltklimakonferenz, dass etliche Versprechen der Reichen zur Reduktion der gefährlichen Treibhausgase irreführend seien. So rechneten die reichen Staaten in ihre Pläne etwa die Verschmutzung durch Flug- und Schiffsverkehr nicht ein oder lagerten den Ausstoß der Treibhausgase in andere Länder aus. Nichts sei geschehen außer "geschickter Buchhaltung und PR", sagte die beurlaubte Schülerin. Thunbergs Rede wurde immer wieder von Applaus begleitet.

"Können jetzt beginnen"

Die Jugendliche erinnerte an die Ungleichheiten im weltweiten Ausstoß der Treibhausgase. So sei die Gruppe der reichen Wirtschaftsblöcke G20 für rund 80 Prozent der Emissionen der Gase verantwortlich. "In der Tat haben wir Arbeit zu tun, aber einige mehr als andere", sagte sie. Thunberg verlangte auch eine entschlossene Hilfe für die armen Länder, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben.

Am Ende ihres Auftritts verbreitete die Schwedin Hoffnung: "Wir können jetzt mit den Veränderungen beginnen, wir die Menschen." Bei der Weltklimakonferenz sollen sich die Delegationen aus mehr als 190 Ländern auf ein Schlussdokument einigen, das dem Kampf gegen die Erderwärmung neuen Schub gibt.