Der Evangelische Kirchenkreis Minden sucht nach Möglichkeiten, seine Gemeinden bei der Sanierung von Kirchgebäuden besser zu unterstützen. Die Kreissynode beschloss am 22. November bei ihrer Tagung in Hille, alternative Finanzierungsmodelle für das Gebäudemanagement zu prüfen, wie der Kirchenkreis in Minden mitteilte. Geplant sei außerdem die Errichtung einer kreiskirchlichen Stiftung, deren Hauptzweck die Erhaltung historischer Kirchen sein soll.

Immer wieder gerieten Kirchengemeinden in Not, weil ihre Gotteshäuser saniert werden müssten und dabei hohe Kosten entstünden, hieß es weiter. So stehe etwa aktuell die St. Marien-Gemeinde vor der Aufgabe, rund 1,8 Millionen Euro für die Sanierung von Turm und Kirche aufzubringen - nur dann würde der Bund die Maßnahme mit noch einmal der gleichen Summe fördern. Nach den geltenden Regeln erhalte die Gemeinde aber für 2020 nur rund 164.000 Euro über die sogenannte Gebäude-Pauschale und sei daher "extrem auf Spenden angewiesen", erklärte der Kirchenkreis.

Kreiskirchliche Stiftung geplant

Für die geplante kreiskirchliche Stiftung wird den Angaben zufolge bis zum Sommer 2020 eine Satzung erarbeitet, über die dann die Synode abstimmt. Nachrangig zum Erhalt der alten Kirchen solle die Stiftung auch synodale Dienste fördern wie Jugendarbeit, Flüchtlingshilfe, Krankenhausseelsorge und Kirchenmusik.

Im kommenden Jahr erhält der Kirchenkreis laut der Mitteilung knapp 10,9 Millionen Euro aus Kirchensteuermitteln, rund 330.000 Euro mehr als im Vorjahr. Die Erhöhung reiche allerdings wegen gestiegener Personalkosten gerade aus, um bestehende Standards zu halten. Mit gut 8,1 Millionen Euro fließen demnach rund 75 Prozent der Gelder in die Kirchengemeinden, 25 Prozent stehen für die Aufgaben des Kirchenkreises bereit.

Seit 1970 habe der Kirchenkreis rund 40 Prozent seiner Mitglieder verloren, ihre Zahl liege derzeit bei rund 73.000, sagte der Mindener Superintendent Jürgen Tiemann. Dieser Trend werde sich in Zukunft fortsetzen, daher seien auch die Zeiten, in denen die kirchlichen Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr steigen, bald vorüber, erklärte Tiemann.