Mit neuen Formen von Gemeindeleben und Seelsorge hat sich der Kirchenkreis Köln-Rechtsrheinisch auf seiner diesjährigen Herbstsynode befasst. Unter dem Leitthema "ErprobungRaum@Kirchenkreis-Koeln-Rechtsrheinisch - Erprobungen Raum geben im Kirchenkreis Köln-Rechtsrheinisch" diskutierten die Synodalen Gottesdienste, Diakonie, Gemeinschaft, Bildung und Seelsorge vor dem Hintergrund einer sich wandelnden Gesellschaft.

Der rheinische Landespfarrer Christoph Nötzel, Leiter des Amtes für Gemeindeentwicklung und missionarische Dienste der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR), moderierte die Gespräche zwischen den Synodalen, die sich anschließend in Kleingruppen austauschten. Eine Auswertung der Ideen folgt. Einzelheiten hält die Internetseite der rheinischen Landeskirche, erprobungsraeume.de, bereit.

Erprobungsräume

„Wir sind eine kleiner werdende Kirche im Umbruch in einer hyperindividualistischen, digitalisierten und globalisierten Gesellschaft“, sagte Nötzel. Was die Zukunft bringe, könne niemand voraussagen. Wahrscheinlich werde es den Evangelischen Kirchenverband Köln und Region im Jahr 2060 nicht mehr geben. Erprobungsräume seien keine Konkurrenz zur Parochie, erklärte der Landespfarrer. Es gehe vielmehr darum, neue Formate zu finden, Glauben zu leben und zu kommunizieren. „Fusionen zum Beispiel geben keine Antworten. Sie machen den Mangel nur verwaltbar.“

„Erprobungen Raum schenken“ war auch das Thema des Berichts von Superintendentin Andrea Vogel. Laut einer Studie des Freiburger Forschungszentrums Generationenverträge (FFG) würden die Kirchen bis 2060 voraussichtlich die Hälfte ihrer Mitglieder verlieren, erläuterte sie. „Wir sollten uns durch Traditionsabbruch, Mitgliederschwund, Ressourcenverknappung und auch so manche Erschöpfung nicht davon abbringen lassen, zu klären, was uns wichtig ist und was wir Neues wagen können und sollen, ohne Bewährtes aufzugeben.“

Unter einem weiteren Tagesordnungspunkt verwiesen die Synodalen das beschlossene „Schutzkonzept des Kirchenkreises Köln-Rechtsrheinisch“ zur Prävention sexualisierter Gewalt und zum Umgang mit Verletzungen der sexuellen Selbstbestimmung zur Beratung in die Gemeinden.

Einstimmig billigten die Synodalen zudem den Jahresabschluss 2018 mit Erträgen in Höhe von rund 1,12 Millionen Euro und Aufwendungen in Höhe von 0,95 Millionen Euro. 191.465 Euro werden in die allgemeine freiwillige Rücklage des Kirchenkreises eingestellt. Für 2020 rechnet der Kirchenkreis mit Erträgen in Höhe von 1,03 Millionen Euro. Denen sollen Aufwendungen in Höhe von rund einer Million Euro gegenüberstehen.