Borken (epd). Der Evangelische Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken baut den Schutz gegen sexuelle Gewalt aus. "Wir tun alles in unserer Macht stehende dafür, dass in unserem Verantwortungsbereich in Zukunft Fälle von sexuellem Missbrauch nach Möglichkeit ausgeschlossen sind", erklärte Superintendent Joachim Anicker auf der Herbstsynode am 23. November in Borken. Die nun beschlossene Erweiterung Schutzkonzepts zum Umgang mit dem Verdacht auf Verletzung der sexuellen Selbstbestimmung und Missbrauch von 2016 solle bei möglichen Fällen Transparenz zusichern.
Das bisherige Konzept sagt bislang unter anderem vor, dass alle Mitarbeitenden im Kirchenkreis an einer Fortbildung zur Prävention von sexueller Gewalt teilnehmen müssen. Außerdem wurde für alle evangelischen Kindergärten in der Region einrichtungsbezogene Schutzkonzepte erarbeitet. Als neue Maßnahme werden zwei Mitarbeiterinnen des Diakonischen Werks von der Landeskirche zu Multiplikatorinnen weitergebildet. Sie sollen in Zukunft Aufgaben im Bereich Prävention und Fortbildung. übernehmen, wie es hieß. Zudem wurde demnach ein Beratervertrag mit dem Deutschen Kinderschutzbund geschlossen, um auf professionelle Beratung zurückgreifen zu können.
Haushalt verabschiedet
Die rund 100 anwesenden Kreissynodalen verabschiedeten zudem den Haushalt für 2020. Dem Kirchenkreis stehen den Angaben nach im kommenden Jahr knapp 1,6 Millionen Euro (2019: rund 1,5 Millionen Euro) für seine gemeinsamen Dienste wie Diakonisches Werk, Schulreferat oder die kreiskirchliche Jugendarbeit zur Verfügung. Für Leitung, Verwaltung und Gebäude sind rund zwei Millionen Euro (Vorjahr: rund 1,8 Millionen Euro) eingeplant. Die 20 Kirchengemeinden des Kirchenkreises erhalten 2020 eine Kirchensteuerzuweisung in Höhe von knapp 6,8 Millionen Euro (2019: rund 6,6 Millionen Euro). Den Gemeinden wurde empfohlen, einen Teil der Zuweisungen für die Gebäudesubstanzerhaltung zu reservieren, wie es hieß.
Die Zusammenführung der drei kreiskirchlichen Verwaltungen Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg soll am 1. Januar 2020 umgesetzt sein, wie es weiter hieß. Der Einzug der Mitarbeitenden in das noch im Bau befindliche Gebäude am Coesfelder Kreuz in Münster ist in Herbst in einem Jahr vorgesehen. Dem Verband der zentralen Verwaltung der drei Kirchenkreise im Münsterland stehen den Angaben zufolge für 2020 Mittel in Höhe von rund 12,9 Millionen Euro zur Verfügung. Diese Summe wird von den drei Kirchenkreisen zu je einem Drittel aufgebracht. Darin enthalten ist die einmalig für den Bau des gemeinsamen Verwaltungsgebäudes in Münster bestimmte Summe von rund 7,3 Millionen Euro.